Quotenvermächtnis
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Ein Quotenvermächtnis ist eine besondere Art des Vermächtnisses im Erbrecht, bei dem der Erblasser eine bestimmte Quote seines Vermögens einem oder mehreren Erben vermacht. Im Gegensatz zum Vorausvermächtnis, bei dem ein bestimmter Gegenstand oder Geldbetrag an einen Erben vererbt wird, wird beim Quotenvermächtnis lediglich ein Anteil des Vermögens vererbt. Dieser Anteil kann entweder in Prozent oder in einer bestimmten Geldsumme angegeben werden.
Allgemeine Erklärung von Quotenvermächtnis Das Quotenvermächtnis ist in § 2147 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) geregelt und gehört zu den sogenannten Vermächtnissen, die neben der gesetzlichen Erbfolge bestehen. Es ist eine Möglichkeit für den Erblasser, über seinen Nachlass zu verfügen und bestimmte Personen oder Institutionen zu begünstigen. Im Gegensatz zum Erbe, bei dem der Erbe den gesamten Nachlass erhält, wird beim Vermächtnis nur ein bestimmter Teil des Nachlasses an den Vermächtnisnehmer übertragen.
Quotenvermächtnis in der Mediation In der Mediation kann das Quotenvermächtnis eine wichtige Rolle spielen, wenn es um die Regelung von erbrechtlichen Angelegenheiten geht. Oftmals gibt es in Familien Streitigkeiten bezüglich des Erbes, bei denen es zu Unstimmigkeiten und Konflikten zwischen den Erben kommt. In solchen Fällen kann die Mediation helfen, eine einvernehmliche Lösung zu finden, die für alle Beteiligten akzeptabel ist.
Ein Beispiel aus der Mediation Ein Ehepaar hat zwei Kinder und möchte in einem gemeinsamen Testament festlegen, dass beide Kinder nach dem Tod des Ehepartners zu gleichen Teilen erben sollen. Allerdings gibt es zwischen den Geschwistern bereits seit Jahren einen Konflikt, der sich auch auf das Verhältnis zum Elternteil ausgewirkt hat. Um eine gerechte Lösung zu finden und weitere Streitigkeiten zu vermeiden, entscheiden sich die Eltern in der Mediation für ein Quotenvermächtnis. Sie vermachen beiden Kindern je 50% des Nachlasses, jedoch wird nur das Kind, das sich um den pflegebedürftigen Elternteil gekümmert hat, zusätzlich mit einem Geldbetrag bedacht. Dadurch wird einerseits der Wunsch der Eltern nach Gleichberechtigung erfüllt, andererseits wird das pflegende Kind für seine Mühen belohnt.
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Querulant
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Ein Querulant ist eine Person, die aufgrund ihrer Persönlichkeit oder bestimmter psychischer Störungen dazu neigt, sich in Streitigkeiten und Konflikte zu verwickeln und diese auf unangemessene und oft auch destruktive Weise auszutragen. Dabei geht es dem Querulanten meist nicht um eine konstruktive Lösung des Konflikts, sondern vielmehr um die Durchsetzung eigener Interessen und die Bestätigung der eigenen Meinung.
Querulant in der Mediation In der Mediation bezieht sich der Begriff des Querulanten auf eine Konfliktpartei, die sich durch ihr Verhalten und ihre Einstellung als besonders schwierig und konfliktbelastet darstellt. Diese Person kann den Mediationsprozess erheblich erschweren und zu einer Eskalation des Konflikts führen.
Ursachen für querulatorisches Verhalten in der Mediation Es gibt verschiedene Gründe, warum eine Person in der Mediation zum Querulanten werden kann. Zum einen können psychische Störungen wie beispielsweise eine narzisstische Persönlichkeitsstörung oder eine paranoide Persönlichkeitsstörung dazu führen, dass eine Person ständig in Konflikte verwickelt ist und diese auf unangemessene Weise austrägt. Zum anderen kann auch eine tief verwurzelte Ablehnung gegenüber dem Mediationsprozess oder eine generelle Unfähigkeit, Konflikte konstruktiv zu lösen, zu querulatorischem Verhalten führen.
Auswirkungen von querulatorischem Verhalten in der Mediation Das Verhalten eines Querulanten kann sich negativ auf den gesamten Mediationsprozess auswirken. Durch ständige Unterbrechungen, Aggressivität oder Unnachgiebigkeit kann der Mediator oder die andere Konfliktpartei aus dem Gleichgewicht gebracht werden und die angestrebte Lösung des Konflikts erschweren. Auch die Atmosphäre in der Mediation kann durch das Verhalten des Querulanten beeinträchtigt werden, was zu einem Ungleichgewicht und einer ungleichen Machtverteilung zwischen den Parteien führen kann.
Umgang mit Querulanten in der Mediation Der Umgang mit einem Querulanten erfordert vom Mediator ein hohes Maß an Fingerspitzengefühl und professionellem Verhalten. Es ist wichtig, dass der Mediator die Gründe für das querulatorische Verhalten erkennt und versucht, die Person zu verstehen. Eine offene und empathische Kommunikation kann dazu beitragen, das Vertrauen des Querulanten zu gewinnen und ihn dazu zu bringen, sich konstruktiv am Mediationsprozess zu beteiligen.
Ein Beispiel aus der Mediation In einer Scheidungsmediation weigert sich einer der Ehepartner, über die Aufteilung des gemeinsamen Vermögens zu verhandeln und besteht stattdessen darauf, dass er das gesamte Vermögen behalten möchte. Er unterbricht ständig die Gespräche und beschuldigt den anderen Ehepartner, ihn betrügen zu wollen. Dabei zeigt er keine Bereitschaft, die Argumente des anderen anzuhören oder gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. In diesem Fall könnte es sich um querulatorisches Verhalten handeln, das den Mediationsprozess erheblich erschwert und zu einer Eskalation des Konflikts führen kann. Hier ist es wichtig, dass der Mediator einfühlsam und professionell mit der Situation umgeht und versucht, den Querulanten dazu zu bringen, sich konstruktiv am Mediationsprozess zu beteiligen.
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Quersprachigkeit
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Quersprachigkeit bezieht sich auf die Fähigkeit einer Person, mehrere Sprachen zu beherrschen und zwischen diesen Sprachen zu wechseln. Es bezieht sich auch auf die Fähigkeit, verschiedene sprachliche und kulturelle Perspektiven zu verstehen und zu integrieren. Im Allgemeinen wird Quersprachigkeit als eine wertvolle Fähigkeit angesehen, da sie es einer Person ermöglicht, in verschiedenen Kontexten zu kommunizieren und zu interagieren.
Quersprachigkeit in der Mediation In der Mediation bezieht sich Quersprachigkeit auf die Fähigkeit eines Mediators, mehrere Sprachen zu beherrschen und zwischen diesen Sprachen zu vermitteln. Da Mediation eine Form der Konfliktlösung ist, bei der zwei oder mehr Parteien versuchen, eine Einigung zu erzielen, ist es wichtig, dass der Mediator in der Lage ist, die Kommunikation zwischen den Parteien zu erleichtern. In einer multikulturellen Gesellschaft, in der mehrere Sprachen gesprochen werden, kann die Quersprachigkeit eines Mediators von unschätzbarem Wert sein, um eine erfolgreiche Mediation zu gewährleisten. Die Vorteile von Quersprachigkeit in der Mediation:
- Besseres Verständnis der Parteien
Ein Mediator, der mehrere Sprachen beherrscht, ist in der Lage, die Kommunikation zwischen den Parteien in ihrer Muttersprache zu erleichtern. Dies ermöglicht es den Parteien, sich frei und ohne Sprachbarrieren auszudrücken. Durch die Verwendung ihrer Muttersprache können die Parteien ihre Bedürfnisse, Interessen und Standpunkte klarer und genauer kommunizieren, was zu einem besseren Verständnis zwischen ihnen führen kann.
- Effektive Vermittlung
Ein weiterer Vorteil der Quersprachigkeit in der Mediation ist die Fähigkeit des Mediators, zwischen den verschiedenen Sprachen zu vermitteln. Wenn es zu Missverständnissen oder Kommunikationsproblemen zwischen den Parteien kommt, kann der Mediator durch den Wechsel der Sprache dazu beitragen, die Situation zu klären und die Kommunikation wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Dadurch wird die Effektivität der Mediation gesteigert und die Wahrscheinlichkeit einer Einigung erhöht.
- Kulturelles Verständnis
Quersprachigkeit geht oft Hand in Hand mit kultureller Kompetenz. Ein Mediator, der mehrere Sprachen beherrscht, hat in der Regel auch ein tieferes Verständnis für die kulturellen Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Parteien. Dies kann dazu beitragen, kulturelle Barrieren abzubauen und ein besseres Verständnis für die Perspektiven und Bedürfnisse der Parteien zu schaffen.
Beispiel aus der Mediation Ein Beispiel für die Verwendung von Quersprachigkeit in der Mediation ist, wenn ein Mediator zwischen einer deutschen und einer türkischen Partei vermittelt. Der Mediator beherrscht beide Sprachen und kann daher die Kommunikation zwischen den Parteien erleichtern. Wenn es zu Missverständnissen oder kulturellen Unterschieden kommt, kann der Mediator durch den Wechsel der Sprache dazu beitragen, die Situation zu klären und ein besseres Verständnis zwischen den Parteien zu schaffen. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Mediation erhöht.
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Querdenker
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Ein Querdenker ist eine Person, die sich durch ihre unkonventionelle Denkweise auszeichnet und sich nicht an gängige Denkmuster und Normen hält. Sie hinterfragen bestehende Strukturen und suchen nach neuen, kreativen Lösungen für Probleme. Querdenker sind in der Regel sehr ideenreich, innovativ und haben eine hohe Fähigkeit zur Problemlösung. Sie denken "um die Ecke" und betrachten Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln, um neue Perspektiven zu gewinnen.
Querdenker in der Mediation In der Mediation, einem Verfahren zur Konfliktlösung, spielen Querdenker eine wichtige Rolle. Sie können als Mediatoren oder als Konfliktparteien auftreten. Als Mediator können sie durch ihre unkonventionelle Denkweise und ihre Fähigkeit, verschiedene Sichtweisen zu berücksichtigen, dazu beitragen, dass festgefahrene Konflikte gelöst werden. Als Konfliktpartei können sie durch ihr kreatives Denken und ihre Bereitschaft, neue Wege zu gehen, zu einer konstruktiven Lösung beitragen.
Die Rolle des Querdenkers in der Mediation Der Querdenker in der Mediation hat die Aufgabe, die Konfliktparteien aus ihren starren Denkmustern zu lösen und ihnen neue Perspektiven aufzuzeigen. Er ermutigt die Parteien, über den Tellerrand zu schauen und alternative Lösungswege zu finden. Dabei ist es wichtig, dass der Querdenker einfühlsam und respektvoll vorgeht, um die Konfliktparteien nicht zu verletzen oder zu provozieren.
Beispiel aus der Mediation Zwei Nachbarn streiten sich seit Jahren über einen Baum, der auf der Grundstücksgrenze steht. Der eine Nachbar möchte den Baum fällen, da er ihm zu viel Schatten auf sein Grundstück wirft, der andere Nachbar besteht jedoch darauf, dass der Baum bleiben muss, da er für ihn einen hohen emotionalen Wert hat. In dieser Situation könnte der Querdenker als Mediator beide Parteien dazu ermutigen, über ihre eigentlichen Bedürfnisse und Interessen zu sprechen. Der eine Nachbar möchte vielleicht mehr Sonne auf seinem Grundstück, der andere Nachbar möchte den Baum aus sentimentalen Gründen behalten. Der Querdenker könnte nun vorschlagen, dass der Baum beschnitten wird, um den Schatten zu reduzieren, aber dennoch zu erhalten. Oder er könnte vorschlagen, dass der eine Nachbar im Gegenzug für den Erhalt des Baumes eine andere Maßnahme ergreift, um mehr Sonne auf sein Grundstück zu bekommen, z.B. durch den Bau einer Terrasse. Durch das Einbringen von unkonventionellen Lösungsvorschlägen und das Hinterfragen der starren Positionen der Konfliktparteien, kann der Querdenker dazu beitragen, dass der Konflikt aufgelöst wird und beide Parteien zufrieden sind.
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Queer-Theorie
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Die Queer-Theorie ist ein multidisziplinärer Ansatz, der sich mit Fragen der Geschlechteridentität, Sexualität und Macht auseinandersetzt. Sie entstand in den 1990er Jahren als kritische Bewegung innerhalb der Gender Studies und setzt sich zum Ziel, bestehende Normen und Kategorien von Geschlecht und Sexualität zu hinterfragen und aufzubrechen. Der Begriff "queer" stammt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt so viel wie "seltsam" oder "abweichend". In der Queer-Theorie wird dieser Begriff bewusst als politisches Statement genutzt, um sich von binären Vorstellungen von Geschlecht und Sexualität zu distanzieren und alternative Perspektiven zu eröffnen.
Die Queer-Theorie in der Mediation Die Queer-Theorie hat auch in der Mediation Einzug gehalten und wird dort als theoretischer Rahmen genutzt, um Konflikte im Zusammenhang mit Geschlecht und Sexualität zu analysieren und zu lösen. Sie bietet dabei eine alternative Perspektive auf Konflikte, die aufgrund von heteronormativen Vorstellungen und Geschlechterstereotypen entstehen können. Durch die Auseinandersetzung mit der Queer-Theorie können Mediator*innen ein tieferes Verständnis für die individuellen Bedürfnisse und Identitäten der Konfliktparteien entwickeln und somit eine bessere Grundlage für eine konstruktive Konfliktlösung schaffen.
Die Bedeutung von Geschlecht und Sexualität in Konflikten In vielen Konflikten spielen Geschlecht und Sexualität eine wichtige Rolle, auch wenn sie auf den ersten Blick nicht sichtbar sind. Oftmals sind es gesellschaftliche Normen und Erwartungen, die zu Spannungen und Missverständnissen führen können. Zum Beispiel kann ein Konflikt zwischen zwei Kolleg*innen aufgrund von unterschiedlichen Geschlechterrollen entstehen, die in der Arbeitswelt als "typisch männlich" oder "typisch weiblich" angesehen werden. Auch in familiären Konflikten kann die Frage der Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung eine Rolle spielen und zu Unverständnis und Ablehnung führen.
Die Queer-Theorie als Analyseinstrument Die Queer-Theorie bietet ein Analyseinstrument, um solche Konflikte zu verstehen und aufzuarbeiten. Sie hinterfragt die binäre Einteilung in männlich und weiblich und eröffnet somit einen Raum für alternative Geschlechtsidentitäten. Auch die Vorstellung von heterosexueller Normativität wird kritisch betrachtet und es wird aufgezeigt, wie diese Normen und Erwartungen zu Diskriminierung und Ausgrenzung führen können. Durch die Anwendung der Queer-Theorie in der Mediation können Konfliktparteien dazu ermutigt werden, ihre eigenen Identitäten und Bedürfnisse zu reflektieren und somit eine bessere Basis für eine konstruktive Konfliktlösung zu schaffen.
Beispiel aus der Mediation Ein Beispiel für die Anwendung der Queer-Theorie in der Mediation könnte ein Konflikt zwischen zwei Schüler*innen sein, die aufgrund ihrer unterschiedlichen Geschlechtsidentitäten aneinandergeraten sind. Während eine Schülerin sich als non-binär identifiziert und sich weder als männlich noch weiblich sieht, fühlt sich die andere Schülerin in ihrer weiblichen Identität bedroht und angegriffen. Durch die Anwendung der Queer-Theorie kann der Mediator/die Mediatorin dazu beitragen, dass die Konfliktparteien ein tieferes Verständnis für die individuellen Identitäten des/der anderen entwickeln und somit eine Basis für eine respektvolle und konstruktive Kommunikation schaffen. Durch die Auseinandersetzung mit der Queer-Theorie können auch bestehende Vorurteile und Stereotypen aufgedeckt und hinterfragt werden, um so zu einer besseren Konfliktlösung beizutragen.
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Quartiersmanagement
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Quartiersmanagement ist ein Begriff, der in verschiedenen Bereichen Anwendung findet, wie zum Beispiel in der Stadtentwicklung, im Sozialwesen oder in der Mediation. Im Allgemeinen beschreibt Quartiersmanagement die Steuerung und Koordination von Maßnahmen und Aktivitäten in einem bestimmten geografischen Gebiet, das als "Quartier" bezeichnet wird. Dieses Gebiet kann eine Stadt, ein Stadtteil oder auch ein Dorf sein. Ziel des Quartiersmanagements ist es, die Lebensqualität und das Zusammenleben der Bewohner in diesem Gebiet zu verbessern und zu fördern.
Allgemeines Quartiersmanagement Das Quartiersmanagement bezieht sich auf die Planung, Organisation und Umsetzung von Maßnahmen, die darauf abzielen, die Lebensbedingungen in einem bestimmten Quartier zu verbessern. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit den Bewohnern, lokalen Institutionen und Akteuren sowie der Stadtverwaltung. Durch die Beteiligung der Bewohner sollen deren Bedürfnisse und Wünsche berücksichtigt werden, um eine nachhaltige Entwicklung des Quartiers zu ermöglichen. Das Quartiersmanagement ist somit ein partizipativer Prozess, der auf die Stärkung der Gemeinschaft und die Förderung von sozialer Integration und Zusammenhalt abzielt.
Quartiersmanagement in der Mediation In der Mediation bezieht sich Quartiersmanagement auf die Konfliktlösung und die Förderung von Frieden und Zusammenarbeit in einem bestimmten Quartier. Hier geht es darum, die Bewohner bei der Lösung von Konflikten zu unterstützen und ein friedliches Miteinander zu fördern. Das Quartiersmanagement in der Mediation umfasst verschiedene Maßnahmen, wie zum Beispiel die Vermittlung zwischen Konfliktparteien, die Organisation von Dialogforen oder die Durchführung von Workshops zur Konfliktlösung.
Beispiel aus der Mediation: Ein Beispiel für Quartiersmanagement in der Mediation ist die Vermittlung zwischen Nachbarn in einem Wohnviertel, die sich aufgrund von Lärmbelästigung oder anderen Streitigkeiten nicht mehr gut verstehen. Hier kann ein Quartiersmanager als neutrale Person eingesetzt werden, um zwischen den Konfliktparteien zu vermitteln und gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten. Durch die Einbindung der Bewohner und die Förderung von Kommunikation und Verständnis kann eine langfristige Verbesserung des Zusammenlebens im Quartier erreicht werden.
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Qualität in der Mediation
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Mediatoren benötigen Sachkunde, um Mediationsverfahren erfolgreich zu führen. Hierfür bedarf es einer fundierten Ausbildung. Des Weiteren benötigen Mediatoren ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen, um beispielsweise die richtige Frage zum optimalen Zeitpunkt zu stellen. Ein Mediator muss sich in das jeweilige Verfahren einfühlen und flexibel agieren können. Über diese Intuition hinaus benötigt ein Mediator Verständnis, Kenntnis über die verschiedenen Methoden und Techniken sowie ein gutes Einschätzungsvermögen. Er selbst muss eine Vorstellung davon haben, was Qualität in der Mediation ausmacht und diesem Anspruch auch folgen.
Letztendlich ist die Haltung des Mediators ein wichtiges Kriterium für die Qualität in der Mediation. Mediatoren, die Mitgliedschaften zu anerkannten Bundesverbänden pflegen, arbeiten nach deren ethischen Grundsätzen. Hierzu gehört u.a. die Wahrung der Vertraulichkeit, die sorgfältige Unterstützung der Medianden bei ihrer eigenverantwortlichen Interessenwahrnehmung, die Einhaltung der Allparteilichkeit sowie den allgemein respektvollen Umgang mit Menschen.
Bundesverbände wie der BM Bundesverband Mediation e.V. oder Bundesverband Steinbeis-Mediationsforum e.V. prüfen ihre Mitglieder auf die Einhaltung und Erfüllung zahlreicher Qualitätskriterien. Hierzu gehört auch eine mindestens 200 Stunden andauernde Mediatorenausbildung nach aktuell gültigen Standards und Richtlinien inklusive Dokumentationen.
Um die Qualität in der Mediation kontinuierlich auf einem hohen Niveau zu halten, entwickeln die Bundesverbände die Qualitätskriterien ständig weiter und organisieren Plattformen für den Austausch von Erfahrungen und fachlichen Diskussionen. Der große Erfahrungsschatz entsprechend qualifizierter Mediatoren fließt demnach in die Weiterentwicklung und Präzisierung der Qualitätsstandards sowie die Richtlinien zur Mediatorenausbildung ein.
Damit die Qualität in der Mediation bestmöglich gesichert werden kann, arbeiten Mitglieder der Bundesverbände nach Mediationsordnungen. Nur in Einzelfällen darf von diesen Regelungen abgewichen werden. Medianden können sich auf die Einhaltung dieser Bedingungen berufen.
Interessenten, die sich auf der Suche nach einem geeigneten Mediator befinden, kann daher vor dem Hintergrund der Qualität in der Mediation nur angeraten werden, die Wahl auf einen durch einen anerkannten Bundesverband zertifizierten Mediator fallen zu lassen.
Der Maßstab für Qualität in der Mediation hängt entscheidend vom Mediator und vom Einzelfall ab.
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Qualifikation des Mediators
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Mediatoren haben u.a. die Aufgabe, gemeinsam mit ihren Medianden festgefahrene Konflikte zu lösen. Sie sind in der Lage, Informationen zu analysieren, ausgleichend auf Kommunikationsabläufe einzuwirken und für jeden Beteiligten das sprichwörtliche offene Ohr zu haben. Im Verlauf der Mediation werden Kompromisse gefunden und eingegangen sowie Konflikte gelöst und beigelegt. Der Mediator spielt dabei die Rolle des neutralen und unabhängigen Dritten, der durch die Verhandlungen führt und auf typische Interventionen und Techniken zurückgreift, was eine Qualifikation erfordert.
Zu der Qualifikation des Mediators hält das seit Juli 2012 geltende Mediationsgesetz einige Regeln bereit. Der Begriff des Mediators wird jedoch bis heute nicht als Berufsbezeichnung geschützt. Als eine Form der Qualifikation des Mediators wird die Zertifizierung betrachtet. Ein zertifizierter Mediator wird auszugsweise in folgenden Bereichen ausgebildet:
- Mediationsgrundlagen
- Mediationsphasen
- Grundlagen in der Verhandlungsanalyse
- Techniken in der Visualisierung und Moderation
- Konfliktdynamiken
- Rechte und Gesetze
Zertifizierte Mediatoren müssen eine Ausbildung von mindestens 120 Stunden absolvieren, die in Deutschland von mehr als 100 Bildungsträgern berufsbegleitend oder Vollzeit angeboten wird. Sehr oft erfolgt die Qualifikation zum Mediator als Ergänzung zu einer bereits bestehenden Berufsausbildung. Eine Ausbildung zum Mediator ist jedoch auch ohne anderweitige Berufsausbildung möglich.
Wie auch in anderen Branchen gibt es auch im Bereich der Mediation zahlreiche Verbände, auf deren Websites Interessierte Informationen zur Ausbildung, Zertifizierung und Qualifikation von Mediatoren finden können.
Ich habe meine Ausbildung bei Christian Hartwig (Ausbilder für Mediation BM und Lehrbeauftragter Mediation und Konflikttransformation) absolviert und habe an der Steinbeis Hochschule zusätzlich noch den Abschluss "Fachmediator Großgruppen und Planungsprozesse" erworben.
Synonyme -
Ausbildung
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