Glossar Mediation

FAQ

Beginnen Sie Ihre Reise in die Welt der Mediation, kann der erste Kontakt mit spezifischem Vokabular durchaus herausfordernd sein. Es ist mir ein Anliegen, nicht mit schweren Termini zu prahlen, sondern vielmehr zu inspirieren, damit die Botschaften meiner digitalen Präsenz für Sie klar und verständlich sind. Gewiss, es finden sich einige Schlüsselworte, bei deren Erklärung ich fest davon überzeugt bin, dass sie Ihr Verständnis vertiefen werden. Mit großer Hoffnung blicke ich darauf, dass Sie der von mir mit Sorgfalt gepflegte und stetig erweiterte Bereich häufig gestellter Fragen dazu anregt, sich mit noch größerer Hingabe der Mediation zu widmen.
 
Zögern Sie nicht, sich bei zusätzlichen Unklarheiten oder Informationsbedarf über die angegebenen Kommunikationswege an mich zu wenden!

 

Begriff Definition
Cybermediation

Cybermediation ist ein Begriff, der aus den Wörtern "Cyber" und "Mediation" zusammengesetzt ist. Während der Begriff "Cyber" sich auf die digitale Welt bezieht, steht Mediation für die Vermittlung und Lösung von Konflikten. Somit beschreibt Cybermediation den Einsatz von digitalen Technologien und Plattformen zur Unterstützung und Durchführung von Mediationsprozessen.

Die Entstehung von Cybermediation
Die Entstehung von Cybermediation ist eng mit der Entwicklung des Internets und der digitalen Technologien verbunden. Mit dem Aufkommen des World Wide Web in den 1990er Jahren begannen auch Mediatoren, die Möglichkeiten der Online-Kommunikation für ihre Arbeit zu nutzen. In den letzten Jahren hat sich Cybermediation aufgrund der stetig wachsenden Bedeutung des Internets und der fortschreitenden Digitalisierung zu einer eigenständigen Form der Mediation entwickelt.

Die Merkmale von Cybermediation
Im Vergleich zur herkömmlichen Mediation zeichnet sich Cybermediation durch einige spezifische Merkmale aus. Zum einen findet die Kommunikation zwischen den Konfliktparteien ausschließlich online statt, was eine räumliche Trennung der Beteiligten ermöglicht. Dadurch können auch Konflikte bearbeitet werden, bei denen eine persönliche Begegnung schwierig oder unerwünscht ist, beispielsweise bei internationalen Konflikten oder bei Konflikten zwischen Personen, die sich in unterschiedlichen Teilen der Welt befinden.
Ein weiteres Merkmal von Cybermediation ist die zeitliche Flexibilität. Durch die Nutzung von digitalen Plattformen können die Konfliktparteien zu einem für sie passenden Zeitpunkt miteinander kommunizieren, ohne dass sie sich an einen bestimmten Ort begeben müssen. Dies kann besonders für berufstätige Personen oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität von Vorteil sein.

Die Vorteile von Cybermediation
Cybermediation bietet zahlreiche Vorteile im Vergleich zur herkömmlichen Mediation. Zum einen ermöglicht sie eine schnellere und effizientere Konfliktlösung, da die Kommunikation über digitale Plattformen in der Regel schneller und direkter erfolgen kann. Zudem können Konflikte durch die räumliche Trennung der Beteiligten oft objektiver betrachtet werden, was zu einer besseren Lösungsfindung führen kann.
Ein weiterer Vorteil von Cybermediation ist die Kostenersparnis. Da keine Reisekosten anfallen und die Kommunikation ausschließlich online erfolgt, können die Kosten für eine Mediation deutlich reduziert werden. Dies macht Cybermediation besonders für Personen mit geringerem Einkommen oder für Konflikte mit internationaler Beteiligung attraktiv.

Beispiele für Cybermediation
Ein Beispiel für Cybermediation ist die Online-Scheidungsmediation. Hier können Paare, die sich scheiden lassen möchten, mithilfe von digitalen Plattformen und unter Begleitung eines Mediators ihre Konflikte lösen. Durch die räumliche Trennung der Beteiligten können Emotionen oft besser kontrolliert und eine objektivere Lösungsfindung ermöglicht werden.
Ein weiteres Beispiel ist die Online-Mediation bei Streitigkeiten zwischen Unternehmen. Hier können Konflikte schnell und effizient über digitale Plattformen gelöst werden, ohne dass Mitarbeiter oder Vertreter der Unternehmen an einem bestimmten Ort zusammenkommen müssen. Dies spart nicht nur Kosten, sondern auch Zeit und ermöglicht eine schnelle Beilegung des Konflikts.

Copingfragen

Copingfragen sind spezifische Fragen, die in der Mediation eingesetzt werden, um den Konfliktparteien dabei zu helfen, ihre Emotionen und Gedanken zu erkennen, zu verstehen und zu bewältigen. Sie dienen als Werkzeug, um die Konfliktparteien dabei zu unterstützen, ihre eigenen Bedürfnisse und Interessen zu identifizieren und zu artikulieren, sowie um ihnen zu helfen, konstruktive Lösungen für den Konflikt zu finden.

Die Bedeutung von Copingfragen in der Mediation kann nicht genug betont werden. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil des Mediationsprozesses und tragen maßgeblich dazu bei, dass die Konfliktparteien ihre Differenzen auf eine konstruktive und kooperative Weise lösen können. Copingfragen helfen den Konfliktparteien dabei, ihre Emotionen zu kontrollieren, ihre Kommunikation zu verbessern und ihre Perspektiven zu erweitern. Sie ermöglichen es den Beteiligten, sich auf die Zukunft zu konzentrieren und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, anstatt sich auf vergangene Ereignisse oder Schuldzuweisungen zu konzentrieren.

Ein Beispiel für eine Copingfrage könnte sein: "Wie können Sie Ihre Gefühle des Ärgers gegenüber der anderen Partei in produktive und konstruktive Handlungen umwandeln?" Diese Frage zielt darauf ab, die Emotionen der Konfliktparteien anzusprechen und sie dazu zu ermutigen, ihre Wut in positive Aktionen umzuwandeln, anstatt sie auf die andere Partei zu projizieren.

Eine weitere wichtige Copingfrage in der Mediation ist: "Wie können Sie sicherstellen, dass Ihre Bedürfnisse und Interessen in dieser Situation berücksichtigt werden?" Diese Frage hilft den Konfliktparteien, sich auf ihre eigenen Bedürfnisse zu konzentrieren und sich bewusst zu machen, dass sie auch in einer Konfliktsituation berechtigt sind, ihre Bedürfnisse zu äußern und zu verteidigen. Sie ermutigt die Beteiligten, ihre Interessen klar zu kommunizieren und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, die für beide Seiten akzeptabel sind.

Eine weitere wichtige Funktion von Copingfragen ist es, die Konfliktparteien dazu zu bringen, ihre Perspektive zu erweitern und die Situation aus einer anderen Sichtweise zu betrachten. Eine solche Frage könnte lauten: "Wie würde die andere Partei diese Situation aus ihrer Perspektive beschreiben?" Durch diese Frage werden die Beteiligten dazu ermutigt, sich in die Lage der anderen Partei zu versetzen und ihre Sichtweise zu verstehen, was zu mehr Empathie und Verständnis führen kann.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Copingfragen in der Mediation von großer Bedeutung sind, da sie den Konfliktparteien dabei helfen, ihre Emotionen zu kontrollieren, ihre Bedürfnisse und Interessen zu identifizieren und ihre Perspektiven zu erweitern. Sie sind ein wichtiges Instrument, um eine konstruktive und kooperative Lösung für den Konflikt zu finden und tragen somit maßgeblich zum Erfolg der Mediation bei.

Synonyme - Bewältigungsfragen
Containertheorie

Der Begriff der Containertheorie beschreibt in Bezug auf Mediationsverfahren eine Art „Rahmen“. Die vielen verschiedenen Verfahren aus der Konfliktlandschaft machen Möglichkeiten von Zusammenspiel, Abgrenzung sowie Kombination notwendig. Nicht selten werden wegen einer Konfliktsituation gleich mehrere Verfahren – beispielsweise Schlichtungsverfahren, Gerichtsverfahren und Mediationsverfahren - angestrengt. Betrachtet man die jeweiligen Verfahren wie einen Container, so dient dies nach der Containertheorie der besseren Übersicht.

Nach der Containertheorie geben die Container den Verfahrensrahmen vor, an dem sich Abläufe, Inhalte, Bedingungen und Grenzen orientieren. Durch das Containerverfahren wird so ein geregelter und in einzelne Schritte zerlegbarer, nachvollziehbarer sowie wiederholbarer Ablauf gewährleistet. Die Containertheorie gibt insbesondere bei komplexen Konflikten und Sachverhalten einen methodischen Ablaufplan dafür, wie Verfahren kombiniert oder abgegrenzt werden können. Grundsätzlich sollten mehrere Verfahren einheitlich betrachtet und versucht werden, die gemeinsame Kompetenz aller Verfahren auszuschöpfen. Damit es aber nicht zu gegenseitigen Überschneidungen und Behinderungen kommen kann, bedarf es des Konzepts der Containertheorie.

Jedes einzelne Verfahren bildet danach einen Container, die nach der Metapher gefüllt, gestapelt bewegt, sortiert und als Begrenzung eingesetzt werden können. Auf die jeweiligen Verfahren bezogen kommt es auf die Beschaffenheit und Containergröße an, mit welchen Inhalten dieser gefüllt werden kann. Das Verfahren – also der Container – stellt den Rahmen des Verfahrens dar und die jeweilige Methode wird zu dessen Inhalt.

Wenn nach der Containertheorie jedes Verfahren als Container betrachtet wird, bedarf es einer entsprechenden Logistik. Auch hier wird wie bei den vorerwähnten Metaphern ein Containerhafen konstruiert, wo die Container gelagert, verarbeitet und transportiert werden. Enthält ein Container nur einen Teilbereich der Konfliktlösung, muss durch logistisches Management eine Abstimmung mit dem gemeinsamen Ziel der Konfliktbeilegung erfolgen. Da diese Verfahrensweise eine systemische Sicht erfordert, wird die Containertheorie bevorzugt im Rahmen der integrierten Mediation angewendet.

Coaching

Ein Coaching ist eine professionelle Beratung, Unterstützung und Begleitung einer einzelnen Person oder auch eines ganzen Teams. Unterschieden wird in Einzelcoaching mit nur einer Person, in Teamcoachings mit mehreren Personen und in Projektcoachings. Bei Projektcoachings wird ein ganzes Team gecoacht, das aus mehreren Personen aus verschiedenen Abteilungen und Hierarchien stammt. Projektcoachings sind zeitlich begrenzt und dienen nur der leistungs- und zielorientierten Durchführung eines speziellen Projekts.

Der auch Coach genannte Berater arbeitet intensiv mit seinen Klienten zusammen und entwickelt dafür Trainings und andere Hilfestellungen, die individuell auf die jeweilige Situation zugeschnitten sind. Bei konfliktbezogenen Coachings kann es zum Beispiel darum gehen, jemanden durch ein spezielles Training auf ein bevorstehendes und als wichtig oder schwierig einzustufendes Gespräch vorzubereiten. Coachings können die individuelle Konfliktfähigkeit verbessern und dabei helfen, persönliche Kommunikationsfähigkeiten zu optimieren. Durch Teamcoachings wird die Zusammenarbeit eines Teams gestärkt und Differenzen ausgeräumt.

Der Coach hilft seinen Klienten dabei, Konflikte oder offene Fragen zu erkennen und Lösungen oder Antwortoptionen zu erarbeiten. Dabei gibt er keine Lösungswege vor, sondern leitet seine Klienten zur „Hilfe durch Selbsthilfe“ an. Im Coaching werden Sichtweisen analysiert, Konflikte erörtert, Ressourcen gesucht, Blockaden identifiziert und anschließend das Potenzial daraus geschöpft, um es für den Zweck des Coachings nutzbar zu machen. Coachings sind allerdings keine therapeutischen oder psychologischen Beratungen. Der Coach hilft lediglich dabei, seinen Klienten den Weg zur Klärung einer Situation zu ebnen, die ihren Interessen und Bedürfnissen entspricht. In einem Coaching wird keine Rechtsberatung angeboten. Der Unterschied zur Mediation ist der, dass ein Coaching immer nur mit einer „Partei“ stattfindet, die jedoch durchaus aus mehreren Personen bestehen kann.

Synonyme - Coach
Co-Mediation

Bei einer Co-Mediation wird das Mediationsverfahren von einem Mediatoren-Team durchgeführt, das aus zwei Mediatoren/Mediatorinnen aus unterschiedlichen beruflichen Fachbereichen besteht. Als interdisziplinäre Kooperation profitieren alle Beteiligten von einer Bandbreite spezifischer Fachkenntnisse.

Co-Mediationen können in allen üblichen Themenbereichen und Konfliktsparten eingesetzt werden, die auch für traditionelle Mediationsverfahren gelten. Die Entscheidung für eine Co-Mediation ist abhängig vom Konflikt, der individuellen Situation und der Anzahl der Medianden. Hilfreich ist die Abstimmung des Mediatoren-Teams in Bezug auf die jeweiligen Fachgebiete. Insbesondere im familienrechtlichen Bereich kann sich eine Co-Mediation vorteilhaft auswirken.

Zu den Vorteilen einer Co-Mediation gehört, dass sich die Mediatoren ergänzen können. Sie entlasten einander bei den Mediationsgesprächen und bündeln ihre Kompetenz. Die Möglichkeiten der Gesprächsbeobachtung werden bei der Co-Mediation verdoppelt. Im Gegensatz zur Mediation mit einem Mediator/einer Mediatorin lassen sich die Gespräche und nonverbale Ausdrucksweisen naturgemäß auch in unterschiedlichen Perspektiven und Wahrnehmungen reflektieren.

Im Rahmen einer Co-Mediation können sich die Mediatoren wechselseitig sehr gut austauschen, was Empfindungen, Aussagen und Wahrnehmungen betrifft. Deshalb bietet sich die Mediation mit zwei Mediatoren/Mediatorinnen insbesondere bei Konflikten mit komplexen Sachverhalten oder Sachproblemen, mit einem hohen Konfliktniveau, mit einem Machtungleichgewicht oder bei besonders vielschichtigen Konfliktsituationen an. Darüber hinaus empfinden es auch viele Medianden aus kulturellen sowie die Fachkompetenz oder das Geschlechterverhältnis betreffenden Gründen als angenehm, wenn mehrere Mediatoren an der Mediation beteiligt sind.

Co-Mediation

Co-Mediation bedeutet, dass zwei oder mehr Mediatoren gemeinsam eine Mediationssitzung leiten. Im Gegensatz zur herkömmlichen Einzelmediation, bei der ein Mediator alleine agiert, arbeiten bei der Co-Mediation mehrere Mediatoren als Team zusammen. Dabei können die Mediatoren entweder gleichberechtigt agieren oder es gibt einen Hauptmediator, der die Sitzung leitet und die anderen Mediatoren unterstützen.

Unterschiede zur Einzelmediation
Der offensichtlichste Unterschied zwischen Co-Mediation und Einzelmediation ist die Anzahl der Mediatoren. Während bei der Einzelmediation nur ein Mediator aktiv ist, gibt es bei der Co-Mediation mindestens zwei Mediatoren, die gemeinsam tätig sind. Dadurch ergeben sich weitere Unterschiede in der Vorgehensweise und Dynamik der Mediation.
Ein weiterer wichtiger Unterschied ist die Möglichkeit, dass die Mediatoren unterschiedliche Hintergründe und Kompetenzen haben können. Während bei der Einzelmediation ein Mediator in der Regel eine bestimmte Ausbildung und Erfahrung im Bereich der Mediation hat, können bei der Co-Mediation die Mediatoren aus verschiedenen Fachbereichen kommen. Dadurch können sie ihr Wissen und ihre Fähigkeiten ergänzen und eine breitere Perspektive auf das Konfliktthema bieten.

Besonderheiten der Co-Mediation
Die Co-Mediation bietet einige besondere Vorteile gegenüber der Einzelmediation. Durch die Zusammenarbeit von mehreren Mediatoren können Konflikte schneller und effektiver gelöst werden. Die Mediatoren können sich gegenseitig unterstützen, ergänzen und entlasten. Dadurch kann eine höhere Qualität der Mediationssitzung erreicht werden.
Ein weiterer Vorteil der Co-Mediation ist die Möglichkeit der Rollenverteilung. Bei der Einzelmediation ist der Mediator sowohl für die Leitung der Sitzung als auch für die Moderation des Konflikts verantwortlich. Bei der Co-Mediation können die Mediatoren verschiedene Rollen übernehmen, z.B. die Leitung der Sitzung, die Moderation des Konflikts oder die Dokumentation der Ergebnisse. Dadurch kann die Effektivität der Mediation gesteigert werden.

Abgrenzung zu anderen Mediationsformen
Die Co-Mediation unterscheidet sich auch von anderen Mediationsformen wie der Shuttle-Mediation oder der Online-Mediation. Bei der Shuttle-Mediation werden die Konfliktparteien getrennt voneinander von einem Mediator betreut. Bei der Online-Mediation findet die Mediation über digitale Medien statt, ohne dass sich die Parteien persönlich treffen. Im Gegensatz dazu findet bei der Co-Mediation eine direkte Kommunikation zwischen den Konfliktparteien und den Mediatoren statt.

Christliche Beichte

Die Beichte hat ihren Ursprung in den Worten Jesu Christi, der seinen Jüngern die Macht gab, Sünden zu vergeben (Matthäus 18,18). In der frühen Kirche war die Beichte ein öffentliches Bekenntnis von Sünden vor der Gemeinde. Im Laufe der Zeit entwickelte sie sich jedoch zu einer privaten Praxis zwischen dem Gläubigen und einem Priester. Die katholische Kirche lehrt, dass die Beichte ein Sakrament ist, das von Jesus Christus eingesetzt wurde und von den Gläubigen regelmäßig praktiziert werden sollte.

Der Ablauf der Beichte
Die Beichte beginnt mit einem Akt der Reue und des Bedauerns über begangene Sünden. Der Gläubige bekennt seine Sünden einem Priester und bittet um Vergebung. Der Priester hört zu, gibt Ratschläge und spricht die Absolution aus, indem er im Namen Gottes die Sünden vergibt. Der Gläubige muss dann eine Buße leisten, um seine Bereitschaft zur Wiedergutmachung zu zeigen. Diese kann in Form von Gebeten, guten Taten oder anderen Handlungen erfolgen. Die Beichte endet mit dem Segen des Priesters und dem Versprechen, sich zu bessern und nicht mehr zu sündigen.

Die Bedeutung der Beichte für den Gläubigen
Die Beichte hat für den Gläubigen eine große Bedeutung, da sie ihm die Möglichkeit gibt, sich von seinen Sünden zu befreien und in eine enge Beziehung zu Gott zurückzukehren. Durch die Beichte wird der Gläubige von der Last der Schuld befreit und erfährt die Vergebung und Barmherzigkeit Gottes. Sie ist auch eine Gelegenheit, um sich selbst besser kennenzulernen, seine Fehler zu erkennen und sich zu bessern. Die Beichte stärkt auch die Beziehung zu Gott und zu anderen Menschen, da sie die Bereitschaft zur Vergebung und Versöhnung fördert.

Die Beichte und das Mediationsverfahren
Die Beichte kann auch als eine Art von Mediationsverfahren betrachtet werden. Sie ermöglicht es dem Gläubigen, seine Sünden und Fehler anzuerkennen, Verantwortung zu übernehmen und um Vergebung zu bitten. Ähnlich wie bei einer Mediation, in der die Parteien ihre Konflikte offenlegen und eine Lösung suchen, ermöglicht die Beichte eine offene Kommunikation und die Suche nach Versöhnung. Sie fördert auch die Bereitschaft, die Folgen des eigenen Handelns anzuerkennen und eine Buße zu leisten, um den Schaden wieder gutzumachen.

Zusammenfassung
Die Beichte, die ihren Ursprung in den Worten Jesu hat, war ursprünglich ein öffentliches Bekenntnis, entwickelte sich aber zu einer privaten Praxis zwischen Gläubigen und Priester. Sie ist ein wichtiges Sakrament der katholischen Kirche, das Reue, Sündenbekenntnis, Absolution durch einen Priester und eine Buße beinhaltet. Für den Gläubigen bietet die Beichte die Chance, Sündenlast abzulegen und die Beziehung zu Gott zu erneuern, indem sie Selbstreflexion, Vergebung und Versöhnung ermöglicht. In ihrer Funktion ähnelt sie einem Mediationsprozess, der auf Versöhnung und Wiedergutmachung abzielt.

Choleriker

Ein Choleriker ist eine Person, die zu häufigen und heftigen Wutausbrüchen neigt und Schwierigkeiten hat, ihre Emotionen unter Kontrolle zu halten. Der Begriff leitet sich vom altgriechischen Wort "cholera" ab, was so viel wie "Gallenflüssigkeit" bedeutet und auf die Vorstellung zurückzuführen ist, dass eine überschüssige Menge an Gallenflüssigkeit im Körper zu einem hitzigen Temperament führt.

Allgemeine Merkmale eines Cholerikers
Choleriker zeichnen sich durch eine impulsive und aggressive Art aus. Sie neigen dazu, schnell gereizt und aufbrausend zu sein und können ihre Wut nicht kontrollieren. Oft sind sie laut, schreien, gestikulieren und können auch körperlich aggressiv werden. Sie haben ein geringes Frustrationstoleranzniveau und können sich schnell von Kleinigkeiten gestört fühlen. Choleriker haben auch Schwierigkeiten, ihre Emotionen angemessen auszudrücken und können sich oft nicht in die Perspektive anderer Menschen versetzen.

Ursachen für Choleriker
Die Ursachen für ein cholerisches Verhalten können vielfältig sein. Oftmals spielen genetische Faktoren eine Rolle, da es Hinweise darauf gibt, dass die Veranlagung zu einem hitzigen Temperament vererbt werden kann. Auch traumatische Erlebnisse in der Kindheit, wie Vernachlässigung oder Missbrauch, können zu einem cholerischen Verhalten führen. Ein weiterer Faktor können auch bestimmte Persönlichkeitsmerkmale sein, wie zum Beispiel ein geringes Selbstwertgefühl oder eine geringe Frustrationstoleranz.

Choleriker in der Mediation
In der Mediation, also einem Verfahren zur Konfliktlösung, kann das Verhalten eines Cholerikers eine besondere Herausforderung darstellen. Die Grundidee der Mediation ist es, dass die Konfliktparteien miteinander ins Gespräch kommen und gemeinsam eine Lösung für ihren Konflikt finden. Doch ein cholerisches Verhalten kann diesen Prozess erschweren.

Umgang mit Cholerikern in der Mediation
Um mit einem Choleriker in der Mediation erfolgreich zu sein, ist es wichtig, dass der Mediator oder die Mediatorin über ein hohes Maß an Empathie und Selbstkontrolle verfügt. Sie müssen in der Lage sein, die Emotionen des Cholerikers wahrzunehmen und zu verstehen, ohne dabei selbst emotional zu werden. Eine ruhige und gelassene Art kann dazu beitragen, den Choleriker zu beruhigen und ihn dazu zu bringen, sich auf den Prozess der Mediation einzulassen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Kommunikation. Der Mediator oder die Mediatorin sollte darauf achten, dass die Gespräche strukturiert und sachlich bleiben. Es kann hilfreich sein, klare Regeln für die Kommunikation aufzustellen und diese auch konsequent durchzusetzen. Auch eine offene und wertschätzende Kommunikation kann dazu beitragen, dass der Choleriker sich verstanden fühlt und sich eher auf die Lösungsfindung einlässt.

Beispiel:
In einer Mediation zwischen zwei Nachbarn, die sich über Lärmbelästigung streiten, zeigt der eine Nachbar cholerisches Verhalten. Er schreit, gestikuliert wild und lässt den anderen Nachbarn nicht ausreden. Der Mediator erkennt, dass der cholerische Nachbar sich vor allem durch den Lärm gestört fühlt und sich nicht ernst genommen fühlt. Er geht auf seine Gefühle ein und zeigt Verständnis für seine Situation. Durch eine ruhige und wertschätzende Kommunikation gelingt es dem Mediator, den cholerischen Nachbarn zu beruhigen und ihn dazu zu bringen, sich konstruktiv an der Lösungsfindung zu beteiligen.

Caucus

Mit einem Caucus wird im politischen Bereich eine Versammlung von Anhängern und Mitgliedern einer Partei oder Gruppierung bezeichnet, die sich auf die Wahl eines Kandidaten für ein politisches Amt vorbereiten. Bekannt sind Caucuses aus den USA; beispielsweise im Zusammenhang mit der Wahl des Präsidenten.

In den USA werden Vorwahlen entweder mittels Primary-System durch das traditionelle Abgeben einer Stimme im Wahllokal oder aber durch das Versammlungs-Prinzip des Caucus durchgeführt. Hierbei treffen sich die Mitglieder zur Diskussion und stimmen danach per Handzeichen oder Stimmzettel ab.

Bei der Mediation spielt das Caucusing in Bezug auf die Führung von Einzelgesprächen eine besondere Rolle. Caucusing ermöglicht dem Mediator, mit den Medianden Einzelgespräche zu führen. Die Herangehensweise ähnelt dabei der Pendelmediation oder Shuttle Mediation, da das Caucusing in der Regel bereits in der Anfangsphase der Mediation stattfindet.

Oft werden im Rahmen der Mediation Einzelgespräche nur dann geführt, wenn es den Medianden fast schon unerträglich erscheint, sich gemeinsam in einem Raum aufzuhalten. Ob und wann ein Mediator Caucusing einsetzt, hängt von seiner Entscheidung und der Einsicht der Medianden ab.

Zu den Vorteilen des Caucusing gehört, dass sich die Medianden im Einzelgespräch freier äußern können und der Mediator Gelegenheit erhält, detailliert auf jede Partei einzugehen. Auch beim Caucusing ist die Vertraulichkeit gewahrt, weshalb das Verfahren häufig in Wirtschaftsmediationen eingesetzt wird. Die Inhalte aus den Einzelgesprächen dürfen sich nicht zum Vor- oder Nachteil der jeweils anderen Partei auswirken. Auch hier gilt das Neutralitätsgebot des Mediators.

Nachteilig kann sich Caucusing nur dann auswirken, wenn sich der Mediator übermäßig in das Vertrauen eines Medianden einbeziehen lässt. Deshalb sollte jeder Mediator im Einzelfall entscheiden, welche Vor- und Nachteile das Caucusing mit sich bringen könnte. Des Weiteren müssen sich natürlich die Medianden auf das Verfahren einlassen.

Synonyme - Caucusing
© 2024 Frank Hartung Ihr Mediator bei Konflikten in Familie, Erbschaft, Beruf, Wirtschaft und Schule

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