Ein Querulant ist eine Person, die aufgrund ihrer Persönlichkeit oder bestimmter psychischer Störungen dazu neigt, sich in Streitigkeiten und Konflikte zu verwickeln und diese auf unangemessene und oft auch destruktive Weise auszutragen. Dabei geht es dem Querulanten meist nicht um eine konstruktive Lösung des Konflikts, sondern vielmehr um die Durchsetzung eigener Interessen und die Bestätigung der eigenen Meinung.
Querulant in der Mediation
In der Mediation bezieht sich der Begriff des Querulanten auf eine Konfliktpartei, die sich durch ihr Verhalten und ihre Einstellung als besonders schwierig und konfliktbelastet darstellt. Diese Person kann den Mediationsprozess erheblich erschweren und zu einer Eskalation des Konflikts führen.
Ursachen für querulatorisches Verhalten in der Mediation
Es gibt verschiedene Gründe, warum eine Person in der Mediation zum Querulanten werden kann. Zum einen können psychische Störungen wie beispielsweise eine narzisstische Persönlichkeitsstörung oder eine paranoide Persönlichkeitsstörung dazu führen, dass eine Person ständig in Konflikte verwickelt ist und diese auf unangemessene Weise austrägt. Zum anderen kann auch eine tief verwurzelte Ablehnung gegenüber dem Mediationsprozess oder eine generelle Unfähigkeit, Konflikte konstruktiv zu lösen, zu querulatorischem Verhalten führen.
Auswirkungen von querulatorischem Verhalten in der Mediation
Das Verhalten eines Querulanten kann sich negativ auf den gesamten Mediationsprozess auswirken. Durch ständige Unterbrechungen, Aggressivität oder Unnachgiebigkeit kann der Mediator oder die andere Konfliktpartei aus dem Gleichgewicht gebracht werden und die angestrebte Lösung des Konflikts erschweren. Auch die Atmosphäre in der Mediation kann durch das Verhalten des Querulanten beeinträchtigt werden, was zu einem Ungleichgewicht und einer ungleichen Machtverteilung zwischen den Parteien führen kann.
Umgang mit Querulanten in der Mediation
Der Umgang mit einem Querulanten erfordert vom Mediator ein hohes Maß an Fingerspitzengefühl und professionellem Verhalten. Es ist wichtig, dass der Mediator die Gründe für das querulatorische Verhalten erkennt und versucht, die Person zu verstehen. Eine offene und empathische Kommunikation kann dazu beitragen, das Vertrauen des Querulanten zu gewinnen und ihn dazu zu bringen, sich konstruktiv am Mediationsprozess zu beteiligen.
Ein Beispiel aus der Mediation
In einer Scheidungsmediation weigert sich einer der Ehepartner, über die Aufteilung des gemeinsamen Vermögens zu verhandeln und besteht stattdessen darauf, dass er das gesamte Vermögen behalten möchte. Er unterbricht ständig die Gespräche und beschuldigt den anderen Ehepartner, ihn betrügen zu wollen. Dabei zeigt er keine Bereitschaft, die Argumente des anderen anzuhören oder gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. In diesem Fall könnte es sich um querulatorisches Verhalten handeln, das den Mediationsprozess erheblich erschwert und zu einer Eskalation des Konflikts führen kann. Hier ist es wichtig, dass der Mediator einfühlsam und professionell mit der Situation umgeht und versucht, den Querulanten dazu zu bringen, sich konstruktiv am Mediationsprozess zu beteiligen.