Die narzisstische Persönlichkeitsstörung gilt als seelische Beeinträchtigung, die sich durch ein übertriebenes Verlangen nach Anerkennung, fehlendes Mitgefühl und eine überhöhte Selbstachtung auszeichnet. Die Ursachen sind bislang nicht vollständig entschlüsselt, doch es scheint, dass biologische, genetische, gesellschaftliche und psychologische Faktoren zusammenspielen können. Genetische Prädispositionen, traumatische Erfahrungen in der Kindheit, übertriebene Bewunderung während der Kindheitsjahre und ein übersteigertes Selbstbild können zur Entstehung dieser Störung beitragen. Menschen mit dieser Beeinträchtigung erleben eine verzerrte Eigenwahrnehmung und sind zumeist darauf fixiert, erfolgsträchtig, mächtig und unvergleichlich zu wirken. Ihr Verhalten zeigt häufig die Tendenz, andere zu ihrem eigenen Vorteil zu nutzen, was das Knüpfen von tiefen und echten sozialen Bindungen erschwert.
- Unstillbares Verlangen nach Anerkennung
Individuen, die an einer narzisstische Persönlichkeitsstörung leiden, verspüren ein grenzenloses Streben nach Lob und Anerkennung. Sie verlangen nach der Bewunderung anderer und konzentrieren sich stark auf ihr öffentliches Ansehen sowie ihren Status. Sie neigen dazu, sich selbst als übergeordnet und unvergleichbar zu sehen und erwarten, dass ihr Umfeld ihnen entsprechende Ehrerbietung und Anerkennung zukommen lässt.
- Fehlendes Mitgefühl
Ein weiteres charakteristisches Merkmal der narzisstische Persönlichkeitsstörung ist die Unfähigkeit, Mitgefühl zu empfinden. Betroffene tun sich schwer, sich in die Emotionen und Bedürfnisse anderer einzufühlen. Ihre selbstbezogene Art hindert sie daran, die Perspektive anderer zu übernehmen, was das Etablieren und Pflegen von nahen Beziehungen beeinträchtigt.
- Überhöhte Selbstachtung
Eine überhöhte Selbstachtung kennzeichnet ebenfalls häufig Menschen mit dieser Störung. Ihr Selbstbild ist übertrieben positiv und nicht der Realität entsprechend. Sie halten sich für außerordentlich und überlegen und erwarten, dass andere dieses Bild von ihnen teilen. Kritik wird meist mit Aggression oder Verachtung beantwortet, wenn sie sich in ihrem Selbstwert bedroht fühlen.
Konsequenzen der narzisstische Persönlichkeitsstörung
Die narzisstische Persönlichkeitsstörung kann verschiedene Lebensbereiche beeinträchtigen, darunter zwischenmenschliche Beziehungen, die berufliche Laufbahn und die allgemeine seelische Gesundheit. Betroffene haben oft Schwierigkeiten, tiefe Beziehungen einzugehen und aufrechtzuerhalten, da sie die Emotionen und Bedürfnisse anderer nicht erkennen. Im Berufsleben können sie zwar Erfolge verzeichnen, dank ihres hohen Selbstvertrauens und ihrer Entschlossenheit, jedoch besteht die Gefahr, dass sie im Teamwork scheitern und kritische Rückmeldungen nicht akzeptieren können. Bezüglich der allgemeinen psychischen Gesundheit können Depressionen, Angstzustände und andere seelische Probleme auftreten. Es besteht zudem ein erhöhtes Risiko für Substanzmissbrauch als Versuch, Gefühle der Leere und Unzulänglichkeit zu unterdrücken.
Mediation mit narzisstische Persönlichkeitsstörung
Für eine erfolgreiche Mediation mit Narsissten ist es essenziell, dass der Mediator fundiertes Wissen über die Störung besitzt und sich der potenziellen Verhaltensweisen und Dynamiken bewusst ist. Es empfiehlt sich, einen Mediator zu wählen, der Erfahrung im Umgang mit selbstverliebten Persönlichkeiten hat. Ein versierter Mediator wird in der Lage sein, die Interaktion zwischen den Parteien zu erkennen und konstruktive Kommunikation zu fördern. Während der Mediation ist eine neutrale und unparteiische Haltung des Mediators unverzichtbar. Es gilt darauf zu achten, dass der Betroffene den Prozess nicht dominiert und die Bedürfnisse der Gegenpartei berücksichtigt werden. Eine offene und ehrliche Kommunikation ist entscheidend, um eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden. Zudem ist es wichtig, klare Regeln für die Mediation zu etablieren und einzuhalten, um sicherzustellen, dass ein fairer und ausgeglichener Dialog stattfindet.
Synonyme:
Narzissmus, NPS