Der Mediationsblog: Wissenswertes über Mediation und Streitbeilegung
Burnout durch Mobbing und wie eine innerbetriebliche Mediation hier helfen kann
In der modernen Arbeitswelt nehmen psychische Probleme und schwierige soziale Beziehungen zu. Mobbing und Burnout sind dabei häufige Erscheinungen, die eng miteinander verbunden sind und negative Folgen für die Lebens- und Arbeitsqualität sowie das Wohlergehen der betroffenen Personen haben können.
Dieser Blogbeitrag bietet einen Überblick über Mobbing und Burnout, erklärt deren Wechselwirkungen und präsentiert mögliche Lösungen und Präventionsstrategien zur Verbesserung der Situation.
Was ist Mobbing?
Der schwedische Psychologe Heinz Leymann prägte in den 1980er Jahren den Begriff Mobbing, der systematisches Schikanieren am Arbeitsplatz bedeutet. Ziel ist es, den betroffenen Kollegen aus dem Arbeitsumfeld zu drängen. Mobbing wird definiert als mindestens wöchentliche Schikanierung über einen Zeitraum von sechs Monaten. Es umfasst soziale Ausgrenzung, Verbreitung von Unwahrheiten, ständige ungerechtfertigte Kritik und kann bis zu physischer Gewalt reichen.
In Deutschland sind etwa 3 Prozent der Arbeitnehmer davon betroffen, häufiger Frauen als Männer. Besonders betroffene Branchen sind Dienstleistung, Gesundheitswesen, Soziales und Bildung. Ursachen für Mobbing sind Machtungleichgewichte, Arbeitsplatzängste, organisatorische Veränderungen und persönliche Konflikte.
Der Teufelskreis des Mobbings
Mobbingopfer befinden sich oft in einem unaufhörlichen Kreislauf aus Hänseleien, Ausgrenzung und Gewalt. Dieser Kreislauf vermittelt den Betroffenen ein Gefühl der Unterlegenheit und Ohnmacht. Regelmäßige verbale oder physische Angriffe führen zu Angst, Hilflosigkeit und Isolation. Die Opfer sind gezwungen, sich ständig zu verteidigen, was zu erheblichem Stress und Anspannung führt.
Phasen des Mobbing-Prozesses
Der Mobbing-Prozess nach Heinz Leymann gliedert sich in fünf Phasen, die meistens aufeinanderfolgen, aber nicht immer klar getrennt sind. Dieses Modell hilft, Mobbing zu verstehen und entsprechende Gegenmaßnahmen zu entwickeln.
- Die erste Phase ist die sogenannte Anbahnungsphase.
In der Anfangsphase des Mobbings wählt der Täter sein Opfer aus und beginnt, es durch gezielte Provokationen oder Ausgrenzung zu schikanieren. Dieses Verhalten ist noch nicht offensichtlich und wird häufig von anderen nicht bemerkt. - Die zweite Phase ist die Eskalationsphase.
Das Mobbing steigt in Intensität und Häufigkeit und zielt darauf ab, das Opfer zu demütigen und zu isolieren, oft unter Einbeziehung anderer Personen. Diese Phase kann bereits zu erheblichen psychischen und körperlichen Belastungen für das Opfer führen. - In der dritten Phase, der Krisenphase, erreicht das Mobbing seinen Höhepunkt.
Opfer von schweren Belastungen können psychische und körperliche Probleme wie Depressionen oder Angststörungen entwickeln und fühlen sich oft hilflos. Diese Zustände können auch das soziale Umfeld negativ beeinflussen. - Die vierte Phase ist die Entwicklungsphase.
In dieser Phase nimmt das Mobbing entweder ab, weil der Täter sein Ziel erreicht hat oder das Opfer sich befreit, oder es kann sich verschärfen. Das Opfer könnte versuchen, sich zu wehren oder Hilfe zu suchen. - Die letzte Phase ist die Auflösungsphase.
Mobbing-Situationen enden entweder mit einer Versöhnung oder dem Ende des Mobbings durch Schul- oder Jobwechsel. Es kann jedoch auch zu einer Eskalation kommen, wenn der Mobber nicht aufhört oder das Opfer Rache übt.
Nicht alle Mobbing-Fälle durchlaufen die gleichen Phasen; sie können unterschiedliche Verläufe nehmen, direkt eskalieren oder in einer Krise enden. Manche Mobbing-Situationen dauern auch länger und die Phasen sind nicht klar abgrenzbar.
Was ist Burnout?
Das Burnout-Syndrom beschreibt einen Zustand chronischer physischer und emotionaler Erschöpfung, der durch andauernden Stress am Arbeitsplatz ohne adäquate Bewältigungsstrategien entsteht. Es ist zwar keine offiziell anerkannte medizinische Diagnose, wird aber als schwerwiegende psychische Störung anerkannt. Burnout besteht aus drei Dimensionen: emotionale Erschöpfung, Depersonalisierung und reduzierte Leistungsfähigkeit. Die Ursachen sind vielfältig und umfassen eine hohe Arbeitsbelastung, mangelnde Kontrolle, unklare Rollen und fehlende Anerkennung.
In Deutschland sind Millionen Arbeitnehmer betroffen, insbesondere in sozial interaktiven Berufen wie der Pflege, dem Lehrberuf und der Sozialarbeit.
Im Kopf des Mobbers
Welche Gedanken beschäftigen den Mobber? Was bewegt ihn dazu, ein bestimmtes Ziel ins Visier zu nehmen, und welches gedankliche Muster und Verhalten verbergen sich dahinter?
- Die Hintergründe der Mobber
Mobber fühlen sich oft minderwertig und benachteiligt, weil sie glauben, ihnen fehle es an Anerkennung oder Einfluss. Diese Gefühle können sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich vorkommen. Häufig sind sie von Eifersucht betroffen und sehen in ihren Opfern eine Bedrohung für ihre eigene Position. - Selbstwertgefühl und Verhaltensmuster
Das Denkverhalten von Mobbern ist oft durch ein Gefühl der Minderwertigkeit gekennzeichnet. Sie leiden unter internem Druck und versuchen, diesen durch die Dominanz über andere zu kompensieren. Sie suchen sich bewusst Opfer aus, die sie kontrollieren können, um ihr eigenes Selbstwertgefühl zu steigern und ihre Unsicherheiten zu kaschieren. Indem sie andere schikanieren, streben sie danach, sich selbst aufzuwerten. - Mangelnde Konfliktlösungskompetenz
Mobber zeigen oft ein Verhalten, das durch die Unfähigkeit geprägt ist, Konflikte auf konstruktive Weise zu lösen. Sie neigen dazu, in Auseinandersetzungen unfaire Methoden anzuwenden, um die eigenen Interessen auf Kosten anderer durchzusetzen.
Verknüpfungen zwischen Mobbing und Burnout
Mobbing und Burnout sind stark miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig. Beide Phänomene entwickeln sich meist innerhalb von sechs Monaten bis zu einem Jahr.
Psychische Auswirkungen
Mobbing am Arbeitsplatz führt durch anhaltenden Stress häufig zu Burnout. Dieser Stress aktiviert das sympathische Nervensystem und bewirkt eine ständige Ausschüttung von Stresshormonen, die den Körper langfristig belasten. Die Folge ist emotionale Erschöpfung, ein Hauptmerkmal des Burnouts, das Gefühle von Leere und Überforderung mit sich bringt. Zudem kann Mobbing soziale Isolation verursachen und das Selbstwertgefühl sowie das Kontrollgefühl über die eigene Arbeitssituation mindern, was das Burnout-Risiko weiter erhöht.
Verbundene psychische Belastungen
Mobbing und Burnout stehen oft in Zusammenhang mit psychischen Störungen wie Depressionen und Ängsten, die die Symptome verschlimmern können. Diese Symptome überlappen sich häufig und machen die Diagnose schwierig. Zu den typischen Anzeichen zählen emotionale Belastung, soziale Isolation, Depressionen sowie körperliche Probleme wie Kopfschmerzen und Schlafstörungen.
Risikofaktoren und Betroffene
Die Wahrscheinlichkeit, Mobbing und Burnout zu erleben, hängt von vielen Faktoren ab.
- Personen in untergeordneten Berufspositionen, Frauen und Arbeitnehmer in hierarchischen oder wettbewerbsintensiven Bereichen sind einem höheren Risiko ausgesetzt, ebenso wie Individuen mit Merkmalen wie Perfektionismus oder schwacher Durchsetzungsfähigkeit. Junge Berufstätige oder Berufsanfänger neigen ebenfalls zu einer größeren Anfälligkeit.
- Unternehmen mit einer aggressiven Führungskultur und einem Fokus auf Wettbewerb statt Kooperation haben eine höhere Mobbingquote. Fehlende Unterstützung durch Vorgesetzte, unklare Rollenverteilungen und hohe Arbeitsbelastung tragen zum Risiko bei.
- Persönliche Lebensumstände wie familiäre Probleme oder unzureichende soziale Unterstützung können die Widerstandskraft gegenüber Mobbing und Burnout verringern. Gesellschaftliche Normen und Erwartungen, besonders in Bezug auf Stress und psychische Gesundheit, spielen ebenfalls eine Rolle.
Auswirkungen auf Beruf und Privatleben
Die Konsequenzen von Mobbing sind vielschichtig und betreffen sowohl die betroffene Person als auch das gesamte Arbeitsumfeld:
Auf den Einzelnen
- Psychische Gesundheit: Erhöhtes Risiko für Depressionen, Angststörungen und Burnout.
- Physische Gesundheit: Stressbedingte Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Probleme, Schlafstörungen und chronische Schmerzen.
- Berufliche Leistungsfähigkeit: Minderung der Arbeitsmotivation, Produktivitätseinbußen und höhere Fehlzeiten.
Auf das Arbeitsumfeld
- Teamdynamik: Negative Stimmung im Team, Vertrauensverlust und verminderte Zusammenarbeit.
- Produktivität: Rückgang der Gesamtleistung durch gestörte Arbeitsabläufe und erhöhten Stress.
- Fluktuation: Erhöhte Mitarbeiterfluktuation, was zu zusätzlichen Rekrutierungs- und Schulungskosten führt.
Präventionsmaßnahmen gegen Mobbing und Burnout
Die Prävention von Mobbing und Burnout erfordert ein umfassendes Verständnis der Ursachen und die Implementierung effektiver Strategien auf individueller und organisatorischer Ebene.
Individuelle Maßnahmen
- Stressbewältigungsstrategien: Techniken wie Meditation, Atemübungen und regelmäßige körperliche Betätigung können helfen, Stress abzubauen.
- Kommunikationstraining: Verbesserung der Kommunikationsfähigkeiten, um Konflikte frühzeitig zu erkennen und konstruktiv zu lösen.
- Zeitmanagement: Effektive Planung und Priorisierung von Aufgaben zur Reduzierung von Arbeitsüberlastung.
Organisatorische Maßnahmen
- Klare Unternehmenspolitik: Entwicklung und Durchsetzung von Richtlinien gegen Mobbing und zur Förderung eines respektvollen Arbeitsumfelds.
- Schulung und Sensibilisierung: Regelmäßige Trainings für Mitarbeiter und Führungskräfte zur Erkennung und Prävention von Mobbing.
- Konfliktmanagement-Programme: Einführung von Mediations- und Konfliktlösungsmechanismen, um Streitigkeiten frühzeitig zu adressieren.
- Arbeitsplatzgestaltung: Schaffung eines unterstützenden und inklusiven Arbeitsumfelds, das die Zusammenarbeit und das Wohlbefinden fördert.
Persönliche Strategien zur Überwindung von Mobbing
Der Ausweg aus Mobbingsituationen ist individuell und hängt stark vom spezifischen Konflikt ab. Allgemein können folgende Ansätze hilfreich sein:
- Selbstreflexion und kritische Verhaltensanalyse:
- Analyse der eigenen Handlungen und Reaktionen.
- Erkennen und Verhindern von selbstständigen Opferrollen.
- Einholen objektiver Meinungen:
- Austausch mit Vertrauenspersonen wie Freunden oder Bekannten.
- Nutzung von externen Beratungsangeboten.
- Konstruktive Konfliktansprache:
- Offenes Gespräch mit dem Mobber unter fairen und respektvollen Rahmenbedingungen.
- Nutzung der Strategie „Angriff ist die beste Verteidigung“, um den Mobber zu verunsichern.
- Mobbing-Scout
Der Mobbing-Scout bietet bundesweit Informationsmaterialien, Tipps und Adressen für Betroffene. Er richtet sich sowohl an Einzelpersonen als auch an Gruppen und Organisationen, um Konfliktlösungen systematisch zu unterstützen. - Professionelle Rechtsberatung
Fachanwälte für Arbeitsrecht bieten spezialisierte Beratung und Vertretung bei Mobbingfällen. Sie helfen dabei, rechtlich fundierte Schritte einzuleiten und Ansprüche geltend zu machen.
Rechtliche Schritte gegen Mobbing
Wenn persönliche Strategien allein nicht ausreichen, können rechtliche Schritte eine effektive Möglichkeit sein, sich gegen Mobbing zur Wehr zu setzen.
Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG)
Das AGG schützt Arbeitnehmer vor Diskriminierung und Mobbing, insbesondere am Arbeitsplatz. Alle Mitarbeiter haben das Recht auf eine diskriminierungsfreie Arbeitsumgebung.
Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)
Das ArbSchG verpflichtet Arbeitgeber, Maßnahmen zum Schutz der Arbeitnehmer vor psychischen Belastungen zu ergreifen. Dazu gehören auch präventive Maßnahmen zur Verhinderung von Mobbing.
Strafrechtliche Aspekte von Mobbing
Einige Mobbing-Handlungen können unter das Strafgesetzbuch (StGB) fallen, wie Beleidigung (§ 185 StGB) oder Nötigung (§ 240 StGB).
Diese Strafbestimmungen können bei schwerwiegenden Fällen von Mobbing angewendet werden.
Zivilrechtliche Ansprüche
Opfer von Mobbing können zivilrechtliche Ansprüche geltend machen, einschließlich:
- Schmerzensgeld: Für die erlittenen seelischen und physischen Schäden.
- Schadensersatz: Für direkte finanzielle Verluste durch Mobbinghandlungen.
Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG)
Das BetrVG bietet betroffenen Arbeitnehmern verschiedene rechtliche Möglichkeiten, sich gegen Mobbing zu wehren:
- Beschwerderecht (§84 BetrVG)
Arbeitnehmer können formell Beschwerde gegen Mobbinghandlungen einreichen. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, den Sachverhalt zu überprüfen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, wie Versetzungen, Abmahnungen oder Kündigungen. - Beschwerde beim Betriebsrat (§85 BetrVG)
Der Betriebsrat kann eingeschaltet werden, um den Konflikt zu untersuchen und Lösungen zu erarbeiten.
Klageweg
Sollte keine Lösung erzielt werden, steht dem Arbeitnehmer der Weg über das Arbeitsgericht offen, um seine Rechte durchzusetzen und den Arbeitgeber zu seiner Fürsorgepflicht zu bewegen.
Innerbetriebliche Mediation bei Mobbing
Die innerbetriebliche Mediation ist ein strukturiertes Verfahren zur Konfliktlösung, das darauf abzielt, die Beziehung zwischen den Konfliktparteien zu verbessern und eine einvernehmliche Lösung zu finden. Mediatoren sind neutral und unterstützen die Parteien dabei, ihre Konflikte selbstständig zu klären.
Vorteile der innerbetrieblichen Mediation
- Neutralität: Mediatoren sind unparteiisch und fördern eine faire Diskussion.
- Vertraulichkeit: Alle Gespräche sind vertraulich und schaffen eine sichere Umgebung.
- Kostenersparnis: Mediation ist in der Regel kostengünstiger als rechtliche Auseinandersetzungen.
- Nachhaltige Lösungen: Lösungen basieren auf dem gemeinsamen Verständnis und der Bereitschaft zur Zusammenarbeit.
Schritte zur Implementierung von Mediation
- Identifikation des Konflikts: Frühzeitiges Erkennen von Mobbing und Konflikten.
- Einladung der Parteien: Alle involvierten Parteien werden zur Teilnahme eingeladen.
- Durchführung der Mediation: Strukturierter Prozess zur Konfliktlösung.
- Nachbereitung: Sicherstellung der Umsetzung der vereinbarten Lösungen und kontinuierliche Überwachung des Arbeitsklimas.
Praktische Umsetzung der innerbetrieblichen Mediation
- Schulung und Sensibilisierung
Ein wesentlicher Schritt zur erfolgreichen Implementierung von Mediation ist die Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter und Führungskräfte. Regelmäßige Trainings zu Kommunikation, Konfliktmanagement und Sensibilisierung für Mobbing können präventiv wirken. - Integration in die Unternehmenskultur
Mediation sollte als fester Bestandteil der Unternehmenskultur verankert werden. Dies kann durch die Einrichtung von festen Mediatoren, die Bereitstellung von Ressourcen und die Förderung eines offenen und respektvollen Kommunikationsklimas geschehen. - Unterstützung durch externe Fachkräfte
In komplexen oder besonders belastenden Fällen kann die Hinzuziehung externer Mediationsexperten sinnvoll sein. Diese bringen eine zusätzliche Ebene der Fachkompetenz und Neutralität in den Prozess ein.
Hinweise
- Mediation setzt die Kooperationsbereitschaft beider Konfliktparteien voraus.
- Am wirkungsvollsten ist Mediation, wenn sie frühzeitig angewendet wird.
- Bei Mediationen sollte darauf geachtet werden, Machtungleichgewichte zu vermeiden, um eine Beeinflussung des Ergebnisses durch den stärkeren Teil zu verhindern. Siehe auch: Mediation bei Mobbing: Lösung oder Risiko?
Beispiel aus meiner Mediationspraxis
Ein konkretes Beispiel verdeutlicht den erfolgreichen Einsatz von Mediation bei Mobbing:
Ein kleiner Malerbetrieb stellte einen neuen, hochqualifizierten Maler ein. Der neue Kollege wurde von den eingeführten Mitarbeitern über mehrere Monate hinweg systematisch ausgegrenzt. Er wurde wegen seiner Körpergröße und Kleidung verspottet und in der Mittagspause bewusst isoliert. Als der neue Mitarbeiter dies seinem Chef berichtete, zeigte sich dieser überrascht, da er das Team bisher als kollegial empfand. Er organisierte daraufhin eine Mediation.
Mediationsverlauf:
- Einzelgespräche: Ich führte zunächst Einzelgespräche mit jedem Mitarbeiter, um die individuellen Perspektiven zu verstehen.
- Identifikation der Ursachen: Es zeigte sich, dass die langjährigen Mitarbeiter aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheiten Angst vor möglichen Kündigungen hatten. Der neue Mitarbeiter mit seinen guten Qualifikationen wurde als Bedrohung wahrgenommen, was zu Unmut führte.
- Gemeinsame Lösungserarbeitung: In der gemeinsamen Sitzung wurden die Emotionen und Ursachen des Konflikts thematisiert. Der Mediator half den Beteiligten, einander besser zu verstehen und Missverständnisse auszuräumen.
- Ergebnis: Der Mobbingkonflikt wurde geklärt, die Kommunikation im Unternehmen verbessert und die Gruppendynamik gestärkt. Der Betrieb profitierte langfristig durch eine motivierte und harmonische Arbeitsatmosphäre.
Zusammenfassung
Psychische Probleme und schlechte soziale Beziehungen, insbesondere Mobbing und Burnout, nehmen in der modernen Arbeitswelt zu. Mobbing ist systematisches Schikanieren mit dem Ziel, jemanden aus dem Arbeitsumfeld zu drängen, und betrifft in Deutschland etwa 3% der Arbeitnehmer. Burnout hingegen ist ein Zustand chronischer Erschöpfung aufgrund anhaltenden Stresses. Beide Phänomene sind eng verbunden und können psychische sowie physische Gesundheit schädigen und die Arbeitsleistung beeinträchtigen.
Um Mobbing und Burnout zu verhindern, sind Maßnahmen wie Stressbewältigung, Kommunikationstraining und klare Unternehmenspolitik notwendig. Bei Konflikten können Mediation und rechtliche Schritte hilfreich sein. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz und das Arbeitsschutzgesetz bieten in Deutschland rechtliche Handhabe gegen Mobbing.
Quellen und weiterführende Informationen
- Thieme Connect. "Stress, Mobbing, Burnout".
Verfügbar unter: https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0041-111188 - Arbeitnehmerhilfe. "Arbeitsrecht Mobbing ++ bundesweite Beratung ++ Rechtsanwalt".
Verfügbar unter: https://www.arbeitnehmerhilfe.de/arbeitsrecht-wissen/mobbing-am-arbeitsplatz.html - Thieme Connect. "Mobbing am Arbeitsplatz – Erklärungsmodelle, Differenzialdiagnostik und resultierende Gesundheitsfolgen".
Verfügbar unter: https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0041-111189
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