Glossar Mediation

Mobbing

Begriff Definition
Mobbing

Mobbing beschreibt das wiederholte, gezielte Belästigen oder Absondern einer Einzelperson oder Gruppe durch einen oder mehrere Angreifer. Diese Handlungen sollen das Ziel, das Opfer zu schädigen, erniedrigen oder isolieren. Psychische Gewalt dieser Art kann langfristige, negative Folgen für die Betroffenen haben.

Merkmale von Mobbing

  • Wiederholung und Dauer
    Mobbing zeichnet sich durch kontinuierliche, negative Aktionen aus, die über einen längeren Zeitraum andauern. Die Opfer fühlen sich oft ohnmächtig und leben in ständiger Furcht vor neuen Übergriffen, die Wochen, Monate oder sogar Jahre andauern können.

  • Machtungsgleichgewicht
    Es besteht ein Ungleichgewicht der Macht, bei dem die Täter oft in einer höheren sozialen Position sind oder durch eine Gruppe unterstützt werden, was es den Opfern erschwert, sich zu verteidigen oder Unterstützung zu suchen. Dies kann bei den Opfern Gefühle von Schuld oder Minderwertigkeit hervorrufen, wodurch sie anfälliger für weitere Übergriffe werden.

  • Gezielte Schikanen
    Mobbing ist eine bewusste Aktion, die darauf abzielt, jemanden zu schädigen. Die Täter nutzen die Schwächen des Opfers aus, um physischen oder psychischen Schaden zuzufügen. Häufig kommen Erniedrigungen oder Ausgrenzungen durch Beleidigungen, Bloßstellungen oder das Verbreiten von Unwahrheiten zum Einsatz.

Formen von Mobbing

  • Direktes Mobbing
    Die offensichtlichste Art des Mobbings umfasst körperliche oder verbale Attacken wie Schläge, Tritte, Beschimpfungen oder das Verbreiten von Gerüchten. Diese Form ist leicht erkennbar und kann sowohl in Bildungseinrichtungen als auch an Arbeitsplätzen vorkommen.

  • Indirektes Mobbing
    Diese subtilere Variante ist schwerer zu identifizieren und umfasst Handlungen wie das Ignorieren, Ausgrenzen oder das Verstecken von persönlichen Sachen. Indirektes Mobbing ist oft schwer zu beweisen, da keine offensichtlichen Anzeichen vorliegen.

  • Cyber-Mobbing
    Mit dem Anstieg der Nutzung von sozialen Medien und dem Internet ist auch das Cyber-Mobbing verstärkt aufgetreten. Beleidigende oder diffamierende Inhalte werden online geteilt, was für die Betroffenen schwer zu kontrollieren ist.

  • Mobbing durch Ausgrenzung
    Hierbei wird eine Person aus einer Gruppe ausgeschlossen, was sowohl in Schulen als auch am Arbeitsplatz geschehen kann und oft zu psychischen Problemen wie Depressionen führt.

  • Sexuelles Mobbing
    Umfasst unerwünschte sexuelle Annäherungen, Kommentare oder Berührungen und kann ernsthafte physische und psychische Folgen haben.

  • Rassismus und Diskriminierung
    Mobbing aufgrund ethnischer Herkunft, Religion, sexueller Orientierung oder Behinderung kann erhebliche Folgen haben und sollte nicht toleriert werden.

Auswirkungen von Mobbing

  • Psychische Auswirkungen
    Die Folgen reichen von Depressionen, Angstzuständen bis hin zu PTBS und Suizidgedanken. Opfer fühlen sich oft isoliert und leiden unter einem niedrigen Selbstwertgefühl.

  • Physische Auswirkungen
    Schlafstörungen, Kopf- und Bauchschmerzen, Appetitprobleme und Gewichtsveränderungen sind häufige physische Reaktionen.

  • Soziale Auswirkungen
    Betroffene haben oft Probleme, Freundschaften zu knüpfen und ziehen sich sozial zurück.

  • Berufliche Auswirkungen
    Mobbing am Arbeitsplatz kann die Leistungsfähigkeit und das Selbstvertrauen stark beeinträchtigen und im Extremfall zum Jobverlust führen.

  • Langfristige Auswirkungen
    Mobbing kann langfristig das Leben der Betroffenen in vielerlei Hinsicht beeinflussen, einschließlich Beziehungen und Karrierechancen.

Ursachen von Mobbing

  • Ungleichgewicht der Machtverhältnisse
    Häufig nutzen Personen ihre Machtposition aus, um andere zu schikanieren.

  • Ungünstige Gruppendynamik
    Problematische Gruppenstrukturen fördern Mobbing, da sich oft Hierarchien herausbilden.

  • Persönliche Probleme der Täter
    Niedriges Selbstwertgefühl oder Eifersucht können Täter dazu verleiten, andere zu mobben.

  • Fehlende Empathie
    Ein Mangel an Einfühlungsvermögen und sozialen Kompetenzen kann zu aggressivem Verhalten führen.

  • Ungünstige familiäre Umstände
    Täter, die selbst negative Erfahrungen gemacht haben, neigen dazu, diese Verhaltensmuster weiterzugeben.

  • Mangelnde Aufklärung
    Fehlende Information und Präventivmaßnahmen tragen zur Verbreitung von Mobbing bei.

  • Umgang mit Konflikten
    Konstruktive Lösungsansätze für Konflikte sind entscheidend, um Mobbing zu verhindern.

Prävention und Umgang mit Mobbing
Um Mobbing vorzubeugen, ist es wichtig, Sensibilisierung und frühzeitiges Eingreifen sicherzustellen. Institutionen sollten klare Richtlinien etablieren und eine offene Kommunikationskultur fördern. Im Falle von Mobbing ist es essenziell, die Opfer zu unterstützen und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Professionelle Hilfe kann den Opfern helfen, traumatische Erlebnisse zu verarbeiten.

Zusammenfassung
Mobbing ist eine Form psychischer Gewalt, die durch wiederholte Schikanen und gezielte Angriffe charakterisiert ist und zu erheblichen psychischen, physischen und sozialen Folgen führen kann. Es ist wesentlich, ein Bewusstsein für Mobbing zu schaffen, präventive Maßnahmen zu ergreifen und die Betroffenen zu unterstützen.

© 2025 Frank Hartung Ihr Mediator bei Konflikten in Familie, Erbschaft, Beruf, Wirtschaft und Schule

🏠 06844 Dessau-Roßlau Albrechtstraße 116     ☎ 0340 530 952 03