Selbstüberschätzungseffekt nach Dunning-Kruger
Begriff | Definition |
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Selbstüberschätzungseffekt nach Dunning-Kruger | Der Selbstüberschätzungseffekt nach Dunning-Kruger ist ein psychologisches Phänomen, das besagt, dass Menschen, die in einem bestimmten Bereich wenig Wissen oder Fähigkeiten besitzen, sich selbst überschätzen und ihre Kompetenzen als höher einschätzen, als sie tatsächlich sind. Gleichzeitig neigen sie dazu, die Fähigkeiten anderer zu unterschätzen und sich als überlegen zu betrachten. Dieser Effekt wurde von den Psychologen David Dunning und Justin Kruger in den 1990er Jahren entdeckt und nach ihnen benannt. Der Selbstüberschätzungseffekt kann verschiedene Auswirkungen haben, sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene. Auf individueller Ebene kann er dazu führen, dass Menschen unrealistische Ziele setzen und sich dadurch überfordern. Sie können auch dazu neigen, Kritik abzulehnen und sich in ihrer Meinung zu versteifen, da sie davon überzeugt sind, dass sie im Recht sind. Dies kann zu Konflikten und Spannungen in zwischenmenschlichen Beziehungen führen. Auf gesellschaftlicher Ebene kann der Selbstüberschätzungseffekt dazu führen, dass Menschen in Führungspositionen gelangen, die tatsächlich nicht über die nötigen Fähigkeiten und Kompetenzen verfügen. Dies kann zu Fehlentscheidungen und negativen Auswirkungen auf die Gesellschaft führen. Auch in der Politik kann der Selbstüberschätzungseffekt eine Rolle spielen, indem Politiker sich selbst als kompetenter darstellen, als sie tatsächlich sind, und dadurch falsche Versprechen machen oder falsche Entscheidungen treffen. Im Kontext eines Mediationsverfahrens kann der Selbstüberschätzungseffekt ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Mediation ist ein Verfahren zur Konfliktlösung, bei dem eine neutrale dritte Person, der Mediator, versucht, zwischen den Konfliktparteien zu vermitteln und eine gemeinsame Lösung zu finden. Der Selbstüberschätzungseffekt kann jedoch dazu führen, dass eine oder beide Parteien sich selbst als im Recht und überlegen betrachten und somit nicht bereit sind, Kompromisse einzugehen oder die Perspektive der anderen Partei zu verstehen. Dies kann den Mediationsprozess erschweren und zu einer Blockade führen, da die Parteien nicht bereit sind, aufeinander zuzugehen und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. Der Selbstüberschätzungseffekt kann auch dazu führen, dass eine Partei unrealistische Forderungen stellt und somit die Verhandlungen erschwert. In solchen Fällen ist es wichtig, dass der Mediator die Parteien auf den Effekt hinweist und versucht, sie zu einer realistischeren Einschätzung ihrer Fähigkeiten und der Situation zu bringen. Um den Einfluss des Selbstüberschätzungseffekts auf ein Mediationsverfahren zu minimieren, ist es wichtig, dass der Mediator über ein hohes Maß an Empathie und Kommunikationsfähigkeit verfügt. Er sollte in der Lage sein, die Perspektive und Bedürfnisse beider Parteien zu verstehen und sie dazu zu bringen, sich aufeinander zuzubewegen. Auch die Fähigkeit des Mediators, den Konflikt objektiv zu betrachten und mögliche Lösungen aufzuzeigen, ist von großer Bedeutung. Insgesamt ist der Selbstüberschätzungseffekt ein wichtiger Faktor, der bei Mediationsverfahren berücksichtigt werden muss. Durch eine professionelle und einfühlsame Mediation kann jedoch versucht werden, die Auswirkungen des Effekts zu minimieren und eine konstruktive Lösung für den Konflikt zu finden. |