Restorative Mediation ist eine Form der Konfliktlösung, die darauf abzielt, Beziehungen zwischen den Beteiligten wiederherzustellen und zu verbessern. Sie basiert auf dem Konzept der Wiederherstellung von Schaden und der Wiederherstellung von Beziehungen.
Unterschiede zur klassischen Mediation
Im Vergleich zur klassischen Mediation, die sich auf die Interessen und Bedürfnisse der Konfliktparteien konzentriert, setzt die restorative Mediation den Fokus auf die Beziehung zwischen den Beteiligten und die Wiederherstellung des Vertrauens. Während in der klassischen Mediation ein neutraler Mediator die Konfliktparteien unterstützt, arbeitet in der restorativen Mediation ein speziell ausgebildeter Restorative Mediator mit den Beteiligten zusammen.
Ein weiterer Unterschied besteht in der Herangehensweise an den Konflikt. Während in der klassischen Mediation oft nach einer Kompromisslösung gesucht wird, zielt die restorative Mediation auf eine langfristige Lösung ab, die auf der Wiederherstellung der Beziehung und der Versöhnung basiert.
Beispiel aus der Mediation
Ein Beispiel für die Anwendung der restorativen Mediation ist ein Konflikt zwischen zwei Schülern in einer Schule. Die beiden Schüler haben sich in der Pause gestritten und einer hat dem anderen dabei aus Versehen das Handy aus der Hand gestoßen, wodurch es beschädigt wurde. In der klassischen Mediation würden die Schüler wahrscheinlich über eine finanzielle Entschädigung für das beschädigte Handy verhandeln.
In der restorativen Mediation würde der Restorative Mediator jedoch die Schüler dazu ermutigen, über die Auswirkungen des Vorfalls auf ihre Beziehung zueinander zu sprechen. Sie würden gemeinsam nach Möglichkeiten suchen, um den Schaden wieder gut zu machen und die Beziehung zu stärken. Dies könnte beispielsweise durch eine Entschuldigung, eine gemeinsame Aktivität oder eine andere Form der Wiedergutmachung geschehen.
Die Prinzipien der Restorative Mediation
Um das Konzept der Restorative Mediation besser zu verstehen, ist es wichtig, sich mit den grundlegenden Prinzipien vertraut zu machen, auf denen sie basiert. Diese Prinzipien umfassen:
- Selbstbestimmung
Die Beteiligten haben die Kontrolle über den Mediationsprozess und treffen ihre eigenen Entscheidungen.
- Vertraulichkeit
Alles, was während der Mediation besprochen wird, bleibt vertraulich und darf nicht gegen die Beteiligten verwendet werden.
- Freiwilligkeit
Die Teilnahme an der Mediation ist freiwillig und kann jederzeit abgebrochen werden.
- Neutralität
Der Mediator ist unparteiisch und hilft den Beteiligten dabei, ihre eigenen Lösungen zu finden.
- Empathie
Die Beteiligten werden ermutigt, die Perspektive des anderen zu verstehen und Empathie füreinander zu entwickeln.
- Zusammenarbeit
Die Beteiligten arbeiten zusammen, um gemeinsam eine Lösung zu finden, die für alle akzeptabel ist.
Der Ablauf einer restorativen Mediation
Der Mediationsprozess beginnt in der Regel mit einer Vorbereitungsphase, in der der Mediator die Beteiligten über den Ablauf der Mediation informiert und ihnen die Möglichkeit gibt, ihre Bedenken und Erwartungen zu äußern. Anschließend folgt die eigentliche Mediation, bei der die Beteiligten die Gelegenheit haben, ihre Sichtweisen und Gefühle zu dem Konflikt auszudrücken. Der Mediator unterstützt sie dabei, ihre Kommunikation zu verbessern und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen.