Glossar Mediation

Kongruenz

Begriff Definition
Kongruenz

Kongruenz in der Sprachwissenschaft bedeutet die Übereinstimmung grammatischer Merkmale zwischen Wörtern oder Satzteilen. Sie ist für die korrekte Satzstruktur in der deutschen Sprache essentiell und wird in Grammatik, Syntax und Morphologie angewendet. In puncto Grammatik geht es dabei um die Übereinstimmung von Wörtern nach Geschlecht, Zahl und Fall. Ein Beispiel hierfür ist die Anpassung von Subjekt und Verb im Satz. Auch Artikel, Adjektive und Pronomen müssen in diesen Kategorien übereinstimmen.

In der Syntax ist die Kongruenz zwischen Satzteilen wie Subjekt und Prädikat oder Objekt und Verb wichtig. Die Übereinstimmung bezieht sich hier auf Person und Numerus. Ein Satz muss in diesen Aspekten korrekt gebildet sein. Dies gilt ebenso für die Kongruenz von Nomen und Adjektiven.

In der Morphologie bezieht sich Kongruenz auf die richtigen Endungen oder Affixe von Wörtern, die sich je nach Geschlecht, Zahl und Fall ändern können. Das deutsche Adjektiv "gut" ändert sich etwa je nach dem Fall, in dem das zugehörige Substantiv steht.

Kongruenz ist ein wichtiger Aspekt vieler Sprachen, wobei die Regeln und Anwendungen von Sprache zu Sprache variieren können. Manche Sprachen verlangen Kongruenz lediglich zwischen Subjekt und Verb, während in anderen eine umfassendere Übereinstimmung nötig ist. Im Englischen beispielsweise ist die Personalpronomenverwendung meist unabhängig von Geschlecht und Numerus des Subjekts, was zeigt, dass Kongruenz nicht in jeder Sprache eine Rolle spielt.

Kongruenz in der Mediation
In der Mediation bezieht sich Kongruenz auf die Übereinstimmung zwischen dem Verhalten, den Worten und der Körpersprache eines Mediators. Es bedeutet, dass alle diese Elemente miteinander in Einklang stehen und die gleiche Botschaft vermitteln. Ein Mediator, der kongruent handelt, zeigt also eine stimmige und authentische Kommunikation, die von den Konfliktparteien wahrgenommen und akzeptiert wird.

Warum ist Kongruenz eine wichtige Kompetenz in der Mediation?
Kongruenz ist eine wichtige Kompetenz in der Mediation, da sie dazu beiträgt, eine vertrauensvolle Beziehung zwischen dem Mediator und den Konfliktparteien aufzubauen. Wenn ein Mediator kongruent handelt, schafft er oder sie eine Atmosphäre der Offenheit und Ehrlichkeit, in der die Konfliktparteien sich sicher fühlen, ihre Anliegen und Bedürfnisse zu äußern. Dies ist besonders wichtig, da die Mediation darauf abzielt, eine Win-Win-Lösung für alle Beteiligten zu finden. Wenn die Konfliktparteien spüren, dass der Mediator aufrichtig und authentisch ist, sind sie eher bereit, sich auf den Prozess einzulassen und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen.
Kongruenz ermöglicht es auch, Missverständnisse und Fehlkommunikation zu vermeiden. Wenn ein Mediator beispielsweise in seiner Körpersprache Unbehagen oder Ablehnung zeigt, während er gleichzeitig versucht, eine neutrale und unvoreingenommene Haltung zu wahren, kann dies zu Verwirrung und Misstrauen bei den Konfliktparteien führen. Eine kongruente Kommunikation hingegen schafft Klarheit und fördert das Verständnis zwischen den Parteien.

Wie kann man Kongruenz als Mediator erreichen?
Um kongruent zu handeln, ist es wichtig, dass ein Mediator sich seiner eigenen Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen bewusst ist. Eine Selbstreflexion ist daher ein wichtiger Bestandteil der Vorbereitung auf eine Mediation. Der Mediator sollte sich fragen, ob er oder sie wirklich neutral und unvoreingenommen ist und ob er oder sie bereit ist, sich auf die Konfliktparteien und deren Anliegen einzulassen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Fähigkeit, empathisch zu sein. Ein Mediator sollte in der Lage sein, sich in die Lage der Konfliktparteien zu versetzen und ihre Perspektive zu verstehen. Durch Empathie kann der Mediator eine bessere Verbindung zu den Konfliktparteien aufbauen und ihre Bedürfnisse und Interessen besser erfassen.

Beispiel für Kongruenz in der Mediation:
Ein Mediator trifft auf zwei Konfliktparteien, die sich in einem Streit um die Nutzung eines gemeinsamen Raumes befinden. Der Mediator begrüßt beide Parteien freundlich, lächelt und zeigt eine offene Körpersprache. Während des Gesprächs hört er aufmerksam zu und stellt Fragen, um die Bedürfnisse und Interessen beider Parteien zu verstehen. Er drückt seine Neutralität und sein Verständnis für beide Seiten aus und zeigt Verständnis für ihre Standpunkte. Seine Worte, seine Körpersprache und sein Verhalten sind in Einklang miteinander und vermitteln den Konfliktparteien eine Atmosphäre des Vertrauens und der Offenheit. Durch diese kongruente Kommunikation kann der Mediator dazu beitragen, dass die Parteien ihre Differenzen beilegen und eine gemeinsame Lösung finden.

Zusammenfassung
Kongruenz ist in der Sprachwissenschaft und Mediation wichtig:

  • In der Grammatik, Syntax und Morphologie der deutschen Sprache geht es um die Übereinstimmung grammatischer Merkmale.
  • In der Mediation bezieht sie sich auf die stimmige Kommunikation eines Mediators durch konsistentes Verhalten, Worte und Körpersprache, um Vertrauen aufzubauen und Fehlkommunikation zu vermeiden.

 

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