Glossar Mediation

High-Low Arbitration

Begriff Definition
High-Low Arbitration

High-Low Arbitration ist ein Begriff aus dem Bereich der alternativen Streitbeilegung und bezieht sich auf eine spezielle Form der Schiedsgerichtsbarkeit. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, bei dem die Parteien einer Streitigkeit vorab eine Obergrenze (High) und eine Untergrenze (Low) für die mögliche Schadenshöhe festlegen. Das Schiedsgericht entscheidet dann innerhalb dieser Grenzen über den Streitfall.

Diese Art der Schiedsgerichtsbarkeit wird häufig in der Mediation angewendet, um einen Kompromiss zwischen den Parteien zu erreichen. Die Mediation ist ein Verfahren, bei dem ein neutraler Vermittler, der Mediator, versucht, die Parteien in einem Konflikt zu einer einvernehmlichen Lösung zu führen. Oftmals ist es jedoch schwierig, eine Einigung zu erzielen, da die Parteien in ihren Positionen verhärtet sind und keine Kompromisse eingehen wollen.

Hier kommt nun das High-Low Arbitration Verfahren ins Spiel. Die Parteien legen gemeinsam mit dem Mediator die Grenzen für die Schadenshöhe fest. Diese Grenzen können beispielsweise bei einem Streit über eine Vertragsverletzung die Höhe der Vertragsstrafe oder bei einem Schadensersatzanspruch die Höhe des entstandenen Schadens sein. Der Mediator sorgt dafür, dass diese Grenzen für beide Parteien akzeptabel sind und keine der Parteien benachteiligt wird.

Anschließend wird ein Schiedsgericht eingesetzt, welches aus neutralen und unabhängigen Experten besteht. Diese Experten hören sich die Argumente beider Parteien an und treffen eine Entscheidung innerhalb der festgelegten Grenzen. Das bedeutet, dass das Schiedsgericht keine höhere Schadenssumme als die Obergrenze festsetzen kann, aber auch keine niedrigere als die Untergrenze. Dadurch wird sichergestellt, dass die Parteien nicht übermäßig hohe Schadensersatzforderungen stellen oder zu niedrig entschädigt werden.

Ein Beispiel für die Anwendung von High-Low Arbitration in der Mediation könnte folgender Fall sein:
Zwei Unternehmen haben einen Vertrag über die Lieferung von Waren abgeschlossen. Eines der Unternehmen kommt seinen vertraglichen Pflichten nicht nach und das andere Unternehmen erleidet dadurch einen Schaden. Die Parteien können sich nicht auf eine Entschädigung einigen, da das Unternehmen, welches den Schaden erlitten hat, eine hohe Summe fordert, während das andere Unternehmen nur bereit ist, eine geringere Summe zu zahlen. In diesem Fall könnte der Mediator vorschlagen, das High-Low Arbitration Verfahren anzuwenden. Die Parteien einigen sich auf eine Obergrenze von 50.000 Euro und eine Untergrenze von 20.000 Euro. Das Schiedsgericht entscheidet nun, dass das Unternehmen, welches den Schaden verursacht hat, eine Entschädigung in Höhe von 30.000 Euro zahlen muss. Somit werden beide Parteien zufriedengestellt, da das Unternehmen, welches den Schaden erlitten hat, eine angemessene Entschädigung erhält und das andere Unternehmen nicht mit einer übermäßig hohen Schadensersatzforderung konfrontiert wird.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass High-Low Arbitration in der Mediation eine effektive Methode ist, um eine Einigung zwischen den Parteien zu erzielen. Durch die Festlegung von Grenzen für die Schadenshöhe und die Entscheidung des Schiedsgerichts innerhalb dieser Grenzen, wird eine faire und ausgewogene Lösung für beide Parteien geschaffen. Dies trägt dazu bei, Konflikte auf eine schnelle und effiziente Weise beizulegen und langwierige Gerichtsverfahren zu vermeiden.

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