Glossar Mediation

Subjektivität

Begriff Definition
Subjektivität

Subjektivität bezeichnet die individuelle Wahrnehmung und Interpretation der Welt durch ein Subjekt. Sie umfasst unsere Gedanken, Gefühle, Überzeugungen und Werte, die unsere Sicht auf die Welt und unsere Interaktionen mit ihr formen. Subjektivität ist tief in der menschlichen Erfahrung verwurzelt und beeinflusst, wie wir Informationen verarbeiten, Entscheidungen treffen und mit anderen kommunizieren.

Perspektivität
Ein Kernaspekt der Subjektivität ist die Perspektivität, die Idee, dass jede Person die Welt aus einer einzigartigen Perspektive betrachtet. Diese Perspektive wird von einer Vielzahl von Faktoren geprägt, einschließlich persönlicher Erfahrungen, kultureller Hintergründe und sozialer Einflüsse.

Emotionalität
Emotionen spielen ebenfalls eine wesentliche Rolle in der Subjektivität. Sie färben unsere Erfahrungen und Urteile und sind oft die Triebkraft hinter unseren Handlungen. Die Art und Weise, wie wir fühlen, kann unsere Wahrnehmung der Realität stark beeinflussen.

Kognitive Verzerrungen
Subjektivität ist auch eng mit kognitiven Verzerrungen verbunden, systematischen Mustern von Abweichungen im Urteilsvermögen. Diese Verzerrungen entstehen aus der Art und Weise, wie unser Gehirn Informationen verarbeitet, und können zu fehlerhaften Schlüssen oder Entscheidungen führen.

Subjektivität in der Mediation
Im Kontext der Mediation ist ein tiefes Verständnis der Subjektivität von entscheidender Bedeutung, um Konflikte effektiv zu lösen und zu einer Lösung zu gelangen, die für alle Beteiligten akzeptabel ist. Durch das Verstehen und Wertschätzen der individuellen Perspektiven und emotionalen Erfahrungen kann der Mediator eine Brücke zwischen den Parteien bauen und den Weg zu einer einvernehmlichen Lösung ebnen.

  • Verstehen und Wertschätzen der Perspektiven
    Ein wesentlicher Aspekt der Mediation ist das Verstehen und Wertschätzen der unterschiedlichen Perspektiven und subjektiven Erfahrungen der Konfliktparteien. Der Mediator muss in der Lage sein, sich in die Lage jeder Partei zu versetzen, um ihre Bedürfnisse und Interessen zu verstehen.

  • Emotionale Intelligenz
    Die emotionale Intelligenz des Mediators spielt eine wichtige Rolle im Umgang mit der Subjektivität der Parteien. Ein guter Mediator kann Emotionen erkennen, verstehen und angemessen darauf reagieren, um eine konstruktive Kommunikation zu fördern.

  • Überwindung von Verzerrungen
    Mediatoren müssen sich auch ihrer eigenen Subjektivität und möglichen kognitiven Verzerrungen bewusst sein. Durch Selbstreflexion und kontinuierliche Weiterbildung können sie lernen, ihre eigene Subjektivität zu erkennen und zu managen, um eine faire und effektive Mediation zu gewährleisten.

Beispiel zur Veranschaulichung
Stellen Sie sich vor, zwei Geschäftspartner stehen vor einem Konflikt bezüglich der zukünftigen Ausrichtung ihres Unternehmens. Der eine Partner möchte in neue Technologien investieren, während der andere den Fokus auf die Expansion des bestehenden Geschäftsmodells legen möchte. In der Mediation bringt jeder Partner seine subjektiven Überzeugungen, Ängste und Hoffnungen ein. Der eine fürchtet vielleicht, dass eine Nichtinvestition in neue Technologien das Unternehmen langfristig gefährdet, während der andere Partner Sorge trägt, dass eine zu schnelle Expansion das Unternehmen überfordern könnte.
Ein erfahrener Mediator erkennt und respektiert diese subjektiven Perspektiven und arbeitet daraufhin, eine gemeinsame Basis zu finden. Durch das Verstehen der emotionalen und kognitiven Prozesse, die hinter den Positionen der Partner stehen, kann der Mediator helfen, eine Lösung zu erarbeiten, die beide Seiten zufriedenstellt.

© 2024 Frank Hartung Ihr Mediator bei Konflikten in Familie, Erbschaft, Beruf, Wirtschaft und Schule

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