Selbstmediation |
Selbstmediation ist ein Prozess, bei dem eine Person versucht, einen Konflikt mit einer anderen Person oder Gruppe zu lösen, indem sie ihre eigenen Bedürfnisse und Interessen mit denen der anderen Partei abgleicht. Anders als bei der Mediation, bei der eine neutrale dritte Partei als Vermittler fungiert, übernimmt die Person bei der Selbstmediation selbst die Verantwortung für die Lösung des Konflikts. Wie funktioniert Selbstmediation?
- Selbstreflexion
Der erste Schritt bei der Selbstmediation ist die Selbstreflexion. Dabei geht es darum, die eigene Rolle in dem Konflikt zu erkennen und zu verstehen, welche Bedürfnisse und Interessen man selbst hat. Hierbei ist es wichtig, ehrlich zu sich selbst zu sein und die eigenen Emotionen zu reflektieren.
- Zielsetzung
Im nächsten Schritt setzt man sich konkrete Ziele für die Mediation. Diese sollten realistisch und für beide Parteien akzeptabel sein. Dabei ist es wichtig, die Bedürfnisse und Interessen der anderen Partei zu berücksichtigen und einen Kompromiss anzustreben.
- Kommunikation
Die Kommunikation spielt bei der Selbstmediation eine entscheidende Rolle. Es ist wichtig, die eigene Sichtweise und die eigenen Bedürfnisse klar und respektvoll zu kommunizieren. Gleichzeitig sollte man auch aktiv zuhören und versuchen, die Perspektive der anderen Partei zu verstehen.
- Lösungssuche
In diesem Schritt geht es darum, gemeinsam mit der anderen Partei nach einer Lösung zu suchen. Dabei können verschiedene Methoden wie Brainstorming oder die Anwendung von Kreativitätstechniken helfen. Wichtig ist es, offen für neue Ideen und Lösungsansätze zu sein.
- Vereinbarung
Sobald eine Lösung gefunden wurde, ist es wichtig, diese schriftlich festzuhalten und von beiden Parteien zu akzeptieren. Eine klare Vereinbarung hilft dabei, Missverständnisse zu vermeiden und die Umsetzung der Lösung zu erleichtern.
Ein Beispiel für Selbstmediation wäre folgende Situation: Zwei Kollegen haben immer wieder Konflikte, da der eine ständig die Arbeit des anderen kritisiert. Der erste Schritt bei der Selbstmediation wäre hier die Selbstreflexion. Der kritisierende Kollege könnte sich fragen, warum er immer wieder die Arbeit des anderen kritisiert und welche Bedürfnisse er damit verfolgt. Der andere Kollege könnte sich fragen, warum er sich von der Kritik so angegriffen fühlt. Im nächsten Schritt setzen sich beide Kollegen konkrete Ziele für die Mediation, zum Beispiel eine konstruktive Kommunikation ohne Vorwürfe. In der Kommunikation sprechen sie dann offen über ihre Bedürfnisse und versuchen, die Perspektive des anderen zu verstehen. Gemeinsam suchen sie nach einer Lösung, zum Beispiel nach einer besseren Absprache bei der Arbeit. Die Vereinbarung wird schriftlich festgehalten und von beiden unterschrieben.
|