Glossar Mediation

Erwartungs-Rollen-Konflikt

Begriff Definition
Erwartungs-Rollen-Konflikt

Ein Erwartungs-Rollen-Konflikt tritt auf, wenn eine Person in verschiedenen sozialen Rollen agieren muss und dabei unterschiedliche Erwartungen und Anforderungen erfüllen soll, die miteinander in Konflikt stehen. Dies kann sowohl in beruflichen als auch privaten Kontexten auftreten. Zum Beispiel kann eine Person als Mutter oder Vater, als Ehepartner, als Angestellter und als Freund/in verschiedene Rollen einnehmen und dabei mit unterschiedlichen Erwartungen und Anforderungen konfrontiert werden.

Wie wirkt er sich aus?
Ein Erwartungs-Rollen-Konflikt kann sich auf verschiedene Arten auswirken. Zum einen kann er zu inneren Konflikten und Unzufriedenheit führen, da die betroffene Person nicht allen Erwartungen gerecht werden kann und sich somit in einer Zwickmühle befindet. Zum anderen kann es zu Spannungen und Konflikten mit anderen Personen kommen, wenn diese mit den unerfüllten Erwartungen nicht zufrieden sind. Dies kann sich negativ auf die Beziehungen und die allgemeine Stimmung auswirken.

Wie können Erwartungs-Rollen-Konflikte gelöst werden?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um mit Erwartungs-Rollen-Konflikten umzugehen und diese zu lösen. Eine Möglichkeit ist die Priorisierung der Rollen und die Fokussierung auf die wichtigsten Erwartungen. Dabei ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass es nicht möglich ist, allen Erwartungen gerecht zu werden und dass es in Ordnung ist, auch mal "Nein" zu sagen. Eine weitere Möglichkeit ist die Kommunikation mit den betroffenen Personen, um gemeinsam Lösungen zu finden und Missverständnisse auszuräumen. Auch das Delegieren von Aufgaben an andere Personen kann helfen, um die Belastung zu reduzieren.

Welche Lösung kann Mediation bieten?
Mediation ist eine effektive Methode, um Konflikte zu lösen und kann auch bei Erwartungs-Rollen-Konflikten hilfreich sein. Dabei handelt es sich um ein strukturiertes Verfahren, bei dem eine neutrale dritte Person, der Mediator, die Konfliktparteien unterstützt, eine gemeinsame Lösung zu finden. In einem Mediationsgespräch können die betroffenen Personen ihre unterschiedlichen Erwartungen und Bedürfnisse äußern und gemeinsam nach Kompromissen suchen. Durch die aktive Beteiligung und die Fokussierung auf die Interessen und Bedürfnisse aller Beteiligten können langfristige Lösungen gefunden werden, die für alle akzeptabel sind.

Beispiel:
Ein Beispiel für einen Erwartungs-Rollen-Konflikt ist eine berufstätige Mutter, die auch für die Betreuung ihrer Kinder zuständig ist. Sie muss sowohl den Anforderungen ihres Jobs als auch den Bedürfnissen ihrer Familie gerecht werden. Ihr Arbeitgeber erwartet von ihr, dass sie pünktlich und zuverlässig ist und auch Überstunden leistet, wenn nötig. Gleichzeitig erwarten ihre Kinder, dass sie für sie da ist und sich um ihre Bedürfnisse kümmert. Die Mutter befindet sich somit in einem Konflikt zwischen ihren beruflichen und familiären Rollen. Durch eine Priorisierung der Aufgaben und die Kommunikation mit ihrem Arbeitgeber und ihrer Familie kann sie eine Lösung finden, die für alle Beteiligten akzeptabel ist. Eine Mediation könnte dabei helfen, die Bedürfnisse aller Parteien zu berücksichtigen und eine langfristige Lösung zu finden.

Zusammenfassung
Ein Erwartungs-Rollen-Konflikt entsteht, wenn Personen verschiedene soziale Rollen mit widersprüchlichen Erwartungen erfüllen müssen, was sowohl im Berufs- als auch Privatleben zu inneren Konflikten und Beziehungsspannungen führen kann. Lösungsansätze sind die Priorisierung der Rollen, Kommunikation zur Klärung und das Delegieren von Aufgaben. Mediation kann als strukturiertes Verfahren mit Hilfe eines neutralen Dritten konstruktive Kompromisse und nachhaltige Lösungen fördern.

Synonyme: Erwartungs-Rollen-Konflikte
© 2024 Frank Hartung Ihr Mediator bei Konflikten in Familie, Erbschaft, Beruf, Wirtschaft und Schule

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