Toxic Positivity bezieht sich auf eine Art des Denkens und Handelns, bei der nur positive Emotionen und Gedanken zugelassen werden und negative Gefühle und Erfahrungen unterdrückt werden. Es ist ein Phänomen, das in unserer Gesellschaft immer präsenter wird und oft als eine Art "toxische" oder "unrealistische" Art der Positivität betrachtet wird. Es ist wichtig zu verstehen, dass es einen Unterschied zwischen gesunder Positivität und toxischer Positivität gibt. Während die gesunde Positivität dazu beitragen kann, uns zu motivieren und zu stärken, kann die toxische Positivität uns daran hindern, unsere Gefühle und Bedürfnisse anzuerkennen und zu verarbeiten.
Toxic Positivity in der Mediation
In der Mediation bezieht sich Toxic Positivity auf die Tendenz, Konflikte und Probleme auf eine positive Art und Weise zu betrachten und zu lösen, ohne die tatsächlichen Probleme anzugehen. Es ist wichtig zu verstehen, dass Konflikte und Probleme in der Mediation nicht einfach "wegpositiviert" werden können. Stattdessen müssen sie aktiv angegangen und gelöst werden, um eine nachhaltige und dauerhafte Lösung zu finden.
Auswirkungen von Toxic Positivity in der Mediation
Toxic Positivity kann in der Mediation zu verschiedenen negativen Auswirkungen führen. Zum einen kann es dazu führen, dass die Konfliktparteien ihre tatsächlichen Gefühle und Bedürfnisse nicht ausdrücken und somit die eigentlichen Probleme nicht angehen. Dies kann zu einer oberflächlichen Lösung führen, die nicht dauerhaft ist und die Konflikte in Zukunft erneut auftreten lassen kann.
Zum anderen kann Toxic Positivity auch dazu führen, dass die Konfliktparteien ihre Gefühle und Bedürfnisse verleugnen und unterdrücken, um dem Druck zu entsprechen, immer positiv zu sein. Dies kann zu einer Verschlimmerung der Konflikte und zu einer ungesunden Dynamik zwischen den Parteien führen.
Beispiele
Ein Beispiel für Toxic Positivity in der Mediation wäre, wenn ein Mediator oder eine Konfliktpartei versucht, einen Konflikt zu lösen, indem er/sie die beteiligten Parteien dazu ermutigt, nur positive Gedanken zu haben und die negativen Gefühle zu ignorieren. Dies kann dazu führen, dass die tatsächlichen Probleme nicht angegangen werden und die Konflikte weiterhin bestehen bleiben.
Ein weiteres Beispiel wäre, wenn eine Konfliktpartei versucht, ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu unterdrücken, um die Situation positiv zu gestalten und den Konflikt zu lösen. Dies kann zu einer ungesunden Dynamik führen, da die tatsächlichen Bedürfnisse und Gefühle nicht ausgedrückt werden und somit keine dauerhafte Lösung gefunden werden kann.
Umgang mit Toxic Positivity in der Mediation
Um mit Toxic Positivity in der Mediation umzugehen, ist es wichtig, dass der Mediator und die Konfliktparteien sich bewusst machen, dass es in Ordnung ist, negative Gefühle zu haben und diese anzuerkennen. Es ist wichtig, dass alle Beteiligten die Möglichkeit haben, ihre Gefühle und Bedürfnisse auszudrücken und dass diese ernst genommen werden.
Der Mediator kann auch Techniken wie aktives Zuhören und Empathie einsetzen, um die Konfliktparteien dabei zu unterstützen, ihre Gefühle und Bedürfnisse auszudrücken und zu verstehen. Es ist auch wichtig, dass alle Beteiligten offen für Kompromisse und Lösungen sind, die die Bedürfnisse und Gefühle aller Parteien berücksichtigen.