Glossar Mediation

Themenfindung

Begriff Definition
Themenfindung

Die Themenfindung in der Mediation ist ein wichtiger Bestandteil des Mediationsprozesses und bezieht sich auf die Phase, in der die Konfliktparteien gemeinsam die Themen identifizieren, die in der Mediation behandelt werden sollen. Diese Phase ist von großer Bedeutung, da sie die Grundlage für den weiteren Verlauf der Mediation bildet und maßgeblich dazu beiträgt, dass die Konfliktparteien zu einer einvernehmlichen Lösung gelangen.

Ablauf der Themenfindung
Die Themenfindung beginnt in der Regel mit einer gemeinsamen Sitzung, in der die Mediatorin oder der Mediator den Ablauf der Mediation erklärt und die Regeln und Prinzipien der Mediation erläutert. Anschließend haben die Konfliktparteien die Möglichkeit, ihre Sichtweisen und Interessen zu äußern und die Themen zu benennen, die sie in der Mediation besprechen möchten. Dabei ist es wichtig, dass die Mediatorin oder der Mediator eine neutrale und unparteiische Rolle einnimmt und die Konfliktparteien dabei unterstützt, ihre Anliegen und Bedürfnisse klar zu formulieren.
Im nächsten Schritt werden die genannten Themen gesammelt und gegebenenfalls zusammengefasst, um eine Übersicht zu schaffen. Dabei ist es wichtig, dass alle Themen, die von den Konfliktparteien benannt wurden, berücksichtigt werden, auch wenn sie auf den ersten Blick nicht relevant erscheinen. Denn oft verbergen sich hinter vermeintlich unwichtigen Themen tatsächlich tieferliegende Konflikte und Bedürfnisse.

Sinn und Bedeutung der Themenfindung
Die Themenfindung hat mehrere wichtige Funktionen in der Mediation.

  • Zum einen ermöglicht sie den Konfliktparteien, ihre Anliegen und Bedürfnisse zu äußern und sich Gehör zu verschaffen. Dadurch wird das Vertrauen in den Mediationsprozess gestärkt und die Konfliktparteien fühlen sich ernst genommen.
  • Zum anderen hilft die Themenfindung dabei, die eigentlichen Konfliktpunkte zu identifizieren und zu klären. Oftmals sind es nicht die offensichtlichen Streitthemen, die zu einem Konflikt führen, sondern tieferliegende Interessen und Bedürfnisse. Durch die gemeinsame Auseinandersetzung mit den Themen können diese besser verstanden und somit auch besser gelöst werden.

Beispiele aus der Mediation
Zwei Nachbarn haben einen Streit über die Lautstärke der Musik, die einer der Nachbarn regelmäßig abends hört. In der Themenfindung wird deutlich, dass der eigentliche Konflikt nicht die Musik an sich ist, sondern die Tatsache, dass der andere Nachbar sich dadurch gestört fühlt und sich nicht respektiert fühlt. In der weiteren Mediation können dann gemeinsam Lösungen erarbeitet werden, die sowohl die Bedürfnisse des Musikliebhabers als auch die des gestörten Nachbarn berücksichtigen.

Ein weiteres Beispiel könnte eine Mediation in einem Unternehmen sein, in der es um die Verteilung von Aufgaben und Verantwortlichkeiten geht. Durch die Themenfindung wird deutlich, dass der eigentliche Konflikt nicht die Aufgabenverteilung an sich ist, sondern die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Teammitgliedern. Durch die gemeinsame Auseinandersetzung mit diesem Thema können die Konfliktparteien ihre Kommunikation verbessern und somit auch die Zusammenarbeit im Team stärken.

© 2024 Frank Hartung Ihr Mediator bei Konflikten in Familie, Erbschaft, Beruf, Wirtschaft und Schule

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