Glossar Mediation

Eigenverantwortlichkeit

Begriff Definition
Eigenverantwortlichkeit

Eigenverantwortlichkeit bezieht sich auf die Fähigkeit und Verpflichtung eines Individuums, für seine eigenen Handlungen, Entscheidungen und Konsequenzen verantwortlich zu sein. Es ist ein wichtiger Bestandteil der persönlichen Entwicklung und Selbstbestimmung, da es eine bewusste Übernahme von Verantwortung für das eigene Leben und Handeln beinhaltet.

Verantwortung für das eigene Handeln übernehmen
Die Eigenverantwortlichkeit umfasst die Übernahme von Verantwortung für das eigene Handeln. Dies bedeutet, dass man sich bewusst für seine Entscheidungen und Handlungen verantwortlich fühlt und die Konsequenzen, sowohl positive als auch negative, akzeptiert. Es geht darum, die Kontrolle über das eigene Leben zu übernehmen und nicht die Schuld für die eigenen Entscheidungen auf andere abzuwälzen.
Beispiel
Ein Student entscheidet sich, nicht für eine wichtige Prüfung zu lernen und besteht diese nicht. Anstatt die Schuld auf den Lehrer oder die schwierigen Prüfungsfragen zu schieben, übernimmt er die Verantwortung für seine Entscheidung, nicht ausreichend gelernt zu haben.

Selbstbestimmung und Selbstständigkeit
Eigenverantwortlichkeit beinhaltet auch Selbstbestimmung und Selbstständigkeit. Es geht darum, unabhängig zu sein und die eigene Zukunft in die Hand zu nehmen. Dies erfordert die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, Prioritäten zu setzen und Ziele zu verfolgen. Es bedeutet auch, sich nicht von anderen beeinflussen zu lassen, sondern die eigenen Werte und Überzeugungen zu respektieren und danach zu handeln.
Beispiel
Eine junge Erwachsene entscheidet sich, nach dem Abitur ein Jahr ins Ausland zu gehen, um neue Erfahrungen zu sammeln und ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Obwohl ihre Eltern Bedenken äußern, bleibt sie bei ihrer Entscheidung und übernimmt die Verantwortung für ihr eigenes Leben.

Selbstreflexion und Selbstkontrolle
Eigenverantwortlichkeit erfordert auch Selbstreflexion und Selbstkontrolle. Es geht darum, sich selbst zu kennen und zu verstehen, seine Stärken und Schwächen zu erkennen und an ihnen zu arbeiten. Es bedeutet auch, die eigenen Handlungen und Entscheidungen zu hinterfragen und gegebenenfalls anzupassen. Selbstkontrolle ist ebenfalls wichtig, um Versuchungen und Ablenkungen zu widerstehen und sich auf die Erreichung von Zielen zu konzentrieren.
Beispiel
Ein Arbeitnehmer reflektiert regelmäßig seine Arbeitsweise und erkennt, dass er häufig zu spät kommt und dadurch die Arbeit anderer verzögert. Er entscheidet sich, seine Zeit besser zu managen und pünktlicher zu sein, um seine Verantwortung gegenüber seinen Kollegen und dem Unternehmen wahrzunehmen.

Auswirkungen auf das persönliche und berufliche Leben
Eigenverantwortlichkeit hat Auswirkungen auf alle Bereiche des Lebens, sowohl persönlich als auch beruflich. Im persönlichen Leben kann sie zu einem Gefühl der Zufriedenheit und Erfüllung führen, da man die Kontrolle über sein Leben hat und seine Ziele erreicht. Im beruflichen Kontext kann sie zu größerer Effizienz, Vertrauen und Erfolg führen, da man die Verantwortung für seine Aufgaben und Projekte übernimmt und sie erfolgreich abschließt.
Beispiel
Eine Führungskraft übernimmt die Verantwortung für die Entwicklung ihres Teams und setzt klare Ziele und Erwartungen. Dadurch schafft sie ein effektives und motiviertes Team, das gemeinsam erfolgreich ist.

Die Bedeutung von Eigenverantwortlichkeit in der Mediation
In der Mediation sind die Parteien selbst für die Lösung ihres Konflikts verantwortlich. Der Mediator unterstützt sie dabei, eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden, indem er ihnen hilft, ihre Bedürfnisse und Interessen zu identifizieren und zu kommunizieren. Die Parteien haben die Freiheit, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und sind nicht an Vorschläge oder Empfehlungen des Mediators gebunden. Dies gibt den Parteien die Möglichkeit, die Kontrolle über den Ausgang des Konflikts zu behalten und eine Lösung zu finden, die ihren individuellen Bedürfnissen und Interessen entspricht.

Eigenverantwortlichkeit fördert die Selbstbestimmung
Die Eigenverantwortlichkeit in der Mediation fördert auch die Selbstbestimmung der Parteien. Sie sind nicht gezwungen, sich einer Entscheidung von außen zu unterwerfen, sondern haben die Möglichkeit, ihre eigenen Bedürfnisse und Interessen zu artikulieren und aktiv an der Lösung des Konflikts mitzuwirken. Dies stärkt die Autonomie der Parteien und gibt ihnen ein Gefühl der Kontrolle über ihre Situation.
Beispiel
Ein Ehepaar befindet sich in einer Scheidung und streitet sich um das Sorgerecht für ihre gemeinsamen Kinder. In der Mediation haben sie die Möglichkeit, gemeinsam mit dem Mediator eine Lösung zu finden, die ihren individuellen Bedürfnissen und den Bedürfnissen der Kinder entspricht. Sie können selbst entscheiden, wie sie das Sorgerecht aufteilen möchten und sind nicht an eine gerichtliche Entscheidung gebunden. Dadurch behalten sie die Kontrolle über die Situation und können eine Lösung finden, die für alle Beteiligten akzeptabel ist.

Eigenverantwortlichkeit fördert die Kommunikation und Kooperation
In der Mediation sind die Parteien aufgefordert, aktiv miteinander zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten, um eine Lösung zu finden. Sie müssen ihre Bedürfnisse und Interessen offen und ehrlich kommunizieren und versuchen, die Perspektive der anderen Partei zu verstehen. Dies führt zu einer besseren Kommunikation und fördert die Kooperation zwischen den Parteien. Durch die Eigenverantwortlichkeit werden die Parteien auch dazu ermutigt, selbst Lösungsvorschläge zu entwickeln und Kompromisse einzugehen, um eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden.

Eigenverantwortlichkeit führt zu nachhaltigen Lösungen
Da die Parteien in der Mediation selbst für die Lösung ihres Konflikts verantwortlich sind, sind sie auch eher bereit, sich an die getroffene Vereinbarung zu halten. Sie haben aktiv an der Lösung mitgewirkt und sind daher eher dazu bereit, diese auch umzusetzen. Dies führt zu nachhaltigen Lösungen, die langfristig Bestand haben und die Wahrscheinlichkeit von erneuten Konflikten verringern.

Fazit
Eigenverantwortlichkeit ist entscheidend für persönliches Wachstum und Selbstbestimmung, da sie Verantwortung für eigenes Handeln, Selbstreflexion und Selbstkontrolle beinhaltet. Sie trägt zu Erfolg im persönlichen und beruflichen Leben bei.
In der Mediation ist Eigenverantwortlichkeit zentral, indem sie den Parteien erlaubt, den Konflikt selbst zu steuern und individuell angepasste Lösungen zu finden. Dies fördert Selbstbestimmung, Kommunikation, Kooperation und führt zu dauerhaften Ergebnissen, was Mediation zu einer wirksamen Methode der Konfliktlösung macht.

Synonyme: Eigenverantwortung

© 2024 Frank Hartung » Ihr Mediator bei Konflikten in Familie, Erbschaft, Beruf, Wirtschaft und Schule «  

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