Glossar Mediation

Differenzierte Konfliktzuweisung

Begriff Definition
Differenzierte Konfliktzuweisung

Die Differenzierte Konfliktzuweisung ist ein wichtiger Bestandteil der Mediation und bezieht sich auf die Fähigkeit des Mediators, Konflikte zwischen den Konfliktparteien auf eine differenzierte und faire Weise zuzuweisen. Dabei geht es darum, die Verantwortung für den Konflikt nicht nur einer Partei zuzuschreiben, sondern auch die Rolle und Verantwortung der anderen Partei(en) zu berücksichtigen.

In der Mediation ist es wichtig, dass der Mediator neutral und unparteiisch bleibt und keine Partei bevorzugt. Die Differenzierte Konfliktzuweisung hilft dem Mediator dabei, eine ausgewogene und gerechte Lösung zu finden, die für alle Beteiligten akzeptabel ist.

Ein Beispiel für die Differenzierte Konfliktzuweisung könnte folgendermaßen aussehen:
In einem Streit zwischen zwei Nachbarn über eine Lärmbelästigung gibt es oft die Tendenz, die Schuld nur einer Partei zuzuschreiben. Der Mediator sollte jedoch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass beide Parteien zu dem Konflikt beigetragen haben. Vielleicht hat der eine Nachbar zu laute Partys gefeiert, während der andere Nachbar überempfindlich auf Geräusche reagiert. In diesem Fall wäre es unfair, nur einer Partei die Schuld zuzuschieben. Stattdessen könnte der Mediator die Verantwortung für die Lärmbelästigung beiden Parteien zuweisen und gemeinsam mit ihnen nach einer Lösung suchen, die für beide akzeptabel ist.

Ein weiteres Beispiel für die Differenzierte Konfliktzuweisung in der Mediation ist bei Scheidungsfällen zu beobachten:
Oftmals wird in solchen Fällen die Schuld für das Scheitern der Ehe nur einer Person zugeschrieben. Der Mediator sollte jedoch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass beide Partner zu dem Konflikt beigetragen haben. Vielleicht hat einer der Partner die Bedürfnisse des anderen nicht ausreichend berücksichtigt, während der andere Partner nicht genug kommuniziert hat. In diesem Fall wäre es unfair, nur einer Person die Schuld zu geben. Stattdessen könnte der Mediator beiden Partnern dabei helfen, die Verantwortung für das Scheitern der Ehe zu übernehmen und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen, die für beide Seiten fair ist.

Die Differenzierte Konfliktzuweisung ist also ein wichtiger Aspekt der Mediation, der dazu beiträgt, dass Konflikte auf eine faire und ausgewogene Weise gelöst werden können. Sie ermöglicht es den Konfliktparteien, ihre Verantwortung zu erkennen und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen, die für alle Beteiligten akzeptabel ist. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit einer langfristigen und nachhaltigen Lösung erhöht, da keine Partei das Gefühl hat, benachteiligt zu werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Differenzierte Konfliktzuweisung ein wichtiger Bestandteil der Mediation ist und eine faire und ausgewogene Lösung ermöglicht. Sie hilft dabei, die Verantwortung für den Konflikt nicht nur einer Partei zuzuschreiben, sondern auch die Rolle und Verantwortung der anderen Partei(en) zu berücksichtigen. Durch die Anwendung der Differenzierten Konfliktzuweisung können Konflikte auf eine konstruktive und respektvolle Weise gelöst werden, was letztendlich zu einer langfristigen und zufriedenstellenden Lösung für alle Beteiligten führt.

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