Wahrnehmung in der Mediation
Begriff | Definition |
---|---|
Wahrnehmung in der Mediation | Nach der Definition handelt es sich bei der Wahrnehmung um einen geistig-körperlichen Prozess. Menschen stellen eine Anschauung von sich selbst und anderen her, indem ihnen chemische und physikalische Reize als sensorische Informationen über die Sinnesorgane vermittelt werden. Empfindungen und Eindrücke werden bewusst aufgenommen sowie verarbeitet. Gegenstände und Dinge werden betrachtet, erkannt, lokalisiert und differenziert, sodass auf sie reagiert werden kann. Bei der Wahrnehmung spielen physiologische, kognitive und neuronale Prozesse eine übergeordnete Rolle. Die Erkenntnisfähigkeit des Menschen kann durch die Wahrnehmung beeinflusst werden. Umso präziser die Wahrnehmung, desto besser ist die Erkenntnisfähigkeit. Die Aufgabe des Mediators ist also, seine Medianden dabei zu unterstützen, ihre individuelle Wahrnehmung zu erweitern. Hierfür ist es erforderlich, dass der Mediator selbst über eine scharfe Wahrnehmung verfügt und deshalb bei seinen Medianden entsprechende Schwächen aufdecken kann. Warum die Wahrnehmung für die Mediation so wichtig istIn der Mediation sind Fakten anders zu behandeln als Meinungen und Meinungen wiederum anders zu behandeln als Emotionen. Bei Konflikten werden häufig Meinungen als Fakten vorgetragen, was nicht immer richtig ist. Andere Meinungen sind es durchaus wert, ebenfalls akzeptiert zu werden. Hier ist es Aufgabe des Mediators, für Klarstellung zu sorgen. Er muss Wahrnehmungen, Meinungen und Fakten zu diesem Zweck korrekt einordnen. Wird bei einem Konflikt über Meinungen gestritten, ergeben sich daraus Hinweise auf deren Bedeutungen und Motive. Wer unbedingt möchte, dass jemand anderes die eigene Meinung teilt, hat daran ein besonderes Interesse, was der Mediator in der Mediation herausfinden muss. Wahrnehmungen sind dabei immer mit Emotionen verbunden. Sie führen zu Emotionen oder folgen Emotionen. Um diese Emotionen zu korrigieren und den Weg zu anderen Lösungen zu öffnen, sorgt der Mediator für einen Perspektivwechsel. Er hinterfragt und korrigiert also die Wahrnehmung. |