Glossar Mediation

Umformulieren

Begriff Definition
Umformulieren

Umformulieren in einem Mediationsverfahren bezieht sich auf die Technik, bei der ein Mediator die Aussagen und Standpunkte der Konfliktparteien in eigenen Worten wiedergibt. Dies dient dazu, die Kommunikation zwischen den Parteien zu verbessern und Missverständnisse zu vermeiden. Ziel ist es, eine gemeinsame Verständnisbasis zu schaffen und somit eine Grundlage für die Lösung des Konflikts zu schaffen.

Im Mediationsverfahren wird Umformulieren als eine aktive Zuhörtechnik eingesetzt. Der Mediator hört aufmerksam zu und wiederholt die Aussagen der Konfliktparteien in eigenen Worten. Dabei achtet er darauf, die Gefühle und Bedürfnisse der Parteien zu berücksichtigen und diese in seine Wiedergabe mit einzubeziehen. Durch das Umformulieren wird deutlich, dass der Mediator die Aussagen der Parteien verstanden hat und sich bemüht, eine neutrale und objektive Sichtweise einzunehmen.

Durch das Umformulieren werden die Konfliktparteien dazu ermutigt, sich gegenseitig zuzuhören und die Perspektive des anderen zu verstehen. Oftmals führt dies dazu, dass die Parteien ihre eigenen Standpunkte überdenken und sich in die Lage des anderen versetzen können. Dies kann zu einem besseren Verständnis und einer Annäherung der Standpunkte führen.

Ein Beispiel aus einem Teamkonflikt könnte wie folgt aussehen:
In einem Team gibt es seit einiger Zeit Spannungen zwischen zwei Mitarbeitern. Der eine fühlt sich von dem anderen nicht ausreichend unterstützt und ist frustriert darüber. Der andere wiederum ist der Meinung, dass der erste Mitarbeiter zu viel Verantwortung auf ihn abwälzt und ihn nicht in Entscheidungen einbezieht. Im Mediationsverfahren nutzt der Mediator das Umformulieren, um die Aussagen der beiden Mitarbeiter zu klären und zu verdeutlichen. Er wiederholt die Aussagen des ersten Mitarbeiters, indem er sagt: "Sie fühlen sich von Ihrem Kollegen nicht ausreichend unterstützt und sind frustriert darüber." Anschließend wiederholt er auch die Aussage des zweiten Mitarbeiters: "Sie haben das Gefühl, dass Ihr Kollege zu viel Verantwortung auf Sie abwälzt und Sie nicht in Entscheidungen einbezieht." Durch das Umformulieren wird deutlich, dass der Mediator die Standpunkte beider Mitarbeiter verstanden hat und diese auch wertschätzt. Dies kann dazu führen, dass die Mitarbeiter sich besser verstanden fühlen und offener für eine Lösung des Konflikts sind.

Das Umformulieren im Mediationsverfahren dient letztendlich dazu, die Kommunikation zwischen den Konfliktparteien zu verbessern, Missverständnisse zu vermeiden und eine gemeinsame Verständnisbasis zu schaffen. Es kann dazu beitragen, dass die Parteien ihre Standpunkte überdenken und sich aufeinander zubewegen, um eine Lösung des Konflikts zu finden.

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