Glossar Mediation

Restorative Circles

Begriff Definition
Restorative Circles

Restorative Circles ist eine Methode der Konfliktlösung, die auf den Prinzipien der Wiederherstellung und Wiedergutmachung basiert. Sie wurde in den 1990er Jahren von Dominic Barter in Brasilien entwickelt und hat sich seitdem weltweit verbreitet. Der Fokus liegt dabei auf der Wiederherstellung von Beziehungen und der Stärkung der Gemeinschaft.

Wie funktionieren restorative Circles?
In einem restorative Circle kommen alle Beteiligten eines Konflikts zusammen, um in einem strukturierten und moderierten Gespräch eine Lösung zu finden. Dabei werden die Bedürfnisse und Gefühle aller Teilnehmer*innen gehört und respektiert. Die Methode basiert auf den vier Phasen "Vorbereitung", "Erzählen", "Verstehen" und "Vereinbarung". In der Vorbereitungsphase werden die Regeln und der Ablauf des Circles erklärt. Im Erzählteil haben alle Beteiligten die Möglichkeit, ihre Sichtweise und ihre Gefühle zu dem Konflikt auszudrücken. Im Verständnis-Teil geht es darum, die Perspektive der anderen Teilnehmer*innen zu verstehen und Empathie aufzubauen. In der Vereinbarungsphase werden gemeinsam Lösungen erarbeitet und verbindliche Vereinbarungen getroffen.

Was sind die Unterschiede zur klassischen Mediation?
Während bei der Mediation oft nur zwei Parteien beteiligt sind, werden bei den restorative Circles alle Beteiligten des Konflikts einbezogen. Auch die Rolle der Moderator*in ist eine andere. Während bei der Mediation die Moderator*in als neutrale Vermittler*in agiert, ist sie bei den restorative Circles eher als Unterstützer*in und Begleiter*in der Gespräche tätig. Zudem liegt der Fokus bei den restorative Circles auf der Wiederherstellung der Beziehung und der Stärkung der Gemeinschaft, während bei der Mediation oft die Lösung des konkreten Konflikts im Vordergrund steht.

Ein Beispiel
Zwei Nachbar*innen streiten sich über einen Baum, der auf dem Grundstück der einen Person steht und den die andere Person als störend empfindet.

In einer klassischen Mediation würden die beiden Nachbar*innen gemeinsam mit einer neutralen Moderator*in versuchen, eine Lösung für den Konflikt zu finden, z.B. durch das Beschneiden des Baumes.

In einem restorative Circle würden alle Beteiligten, also auch andere Nachbar*innen oder Familienmitglieder, zusammenkommen, um das Problem zu besprechen. Dabei würden nicht nur die konkreten Forderungen und Bedürfnisse der beiden Parteien berücksichtigt werden, sondern auch die Auswirkungen auf die Gemeinschaft und die Beziehung zwischen den Nachbar*innen. Ziel wäre es, eine Lösung zu finden, die für alle Beteiligten akzeptabel ist und die Beziehung zwischen den Nachbar*innen zu stärken.

© 2024 Frank Hartung Ihr Mediator bei Konflikten in Familie, Erbschaft, Beruf, Wirtschaft und Schule

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