Glossar Mediation

Korrespondenztheorie

Begriff Definition
Korrespondenztheorie

Die Korrespondenztheorie besagt, dass eine Aussage oder ein Urteil dann wahr ist, wenn sie mit den tatsächlichen Gegebenheiten übereinstimmt. Dies bedeutet, dass die Aussage oder das Urteil eine Entsprechung in der Realität haben muss, um als wahr betrachtet zu werden. Die Korrespondenztheorie geht also davon aus, dass die Wahrheit objektiv und unabhängig von unseren Gedanken und Meinungen existiert.

Beispiel
Ein Beispiel zur Veranschaulichung der Korrespondenztheorie ist folgendes: Die Aussage "Die Erde ist rund" ist wahr, da sie mit der tatsächlichen Form der Erde übereinstimmt. Diese Aussage ist also wahr, unabhängig davon, ob jemand daran glaubt oder nicht. Es ist eine objektive Tatsache, dass die Erde eine runde Form hat und somit korrespondiert die Aussage mit der Realität.

Ursprung und Entwicklung der Korrespondenztheorie
Die Korrespondenztheorie wurde erstmals von dem griechischen Philosophen Platon im 4. Jahrhundert v. Chr. formuliert. Er glaubte, dass die Ideen, die in unserem Verstand existieren, mit den Dingen in der Welt übereinstimmen müssen, um wahr zu sein. Diese Ideen sind für Platon die wahre Realität, während die sinnlich wahrnehmbare Welt nur eine Abbildung dieser Ideen ist.
Im Laufe der Geschichte wurde die Korrespondenztheorie von verschiedenen Philosophen weiterentwickelt und verfeinert. Besonders der Philosoph Aristoteles hat einen großen Einfluss auf die Theorie ausgeübt. Er betonte, dass die Übereinstimmung zwischen Aussage und Realität nicht nur eine formale, sondern auch eine inhaltliche Übereinstimmung sein muss, um als wahr zu gelten.

Kritik an der Korrespondenztheorie
Trotz ihrer langen Tradition und ihrer Popularität ist die Korrespondenztheorie nicht frei von Kritik. Eine der Hauptkritikpunkte ist, dass es schwierig ist, die Übereinstimmung zwischen Aussage und Realität zu bestimmen. Es ist oft nicht eindeutig, was die "Realität" ist und wie man sie erkennt. Auch die Frage, ob es eine objektive Realität gibt oder ob alles subjektiv wahrgenommen wird, wird von Kritikern angeführt.
Eine weitere Kritik ist, dass die Korrespondenztheorie nicht erklärt, wie wir zu wahren Aussagen gelangen. Sie beschäftigt sich nur mit der Frage, was Wahrheit ist, aber nicht mit der Frage, wie wir sie erkennen oder beweisen können.

Zusammenfassung
Die Korrespondenztheorie ist eine bedeutende Theorie der Wahrheit, die besagt, dass eine Aussage dann wahr ist, wenn sie mit der Realität übereinstimmt. Sie hat einen großen Einfluss auf die Philosophie und andere Wissenschaften ausgeübt. Trotz einiger Kritikpunkte bleibt sie eine relevante und diskutierte Theorie, die uns hilft, die Natur der Wahrheit besser zu verstehen.

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