Glossar Mediation

Metakognition

Begriff Definition
Metakognition

Metakognition ist ein Begriff aus der Psychologie und beschreibt die Fähigkeit, über das eigene Denken und Lernen nachzudenken. Im Kontext des Mediationsverfahrens bezieht sich Metakognition auf die Fähigkeit der beteiligten Parteien, ihre eigenen Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen zu reflektieren und zu verstehen. Dies ist ein wichtiger Bestandteil des Mediationsprozesses, da es den Parteien ermöglicht, ihre eigenen Standpunkte und Bedürfnisse zu erkennen und besser zu kommunizieren, um eine Lösung zu finden, die für alle Beteiligten akzeptabel ist.

Ein Beispiel für die Anwendung von Metakognition in der Mediation in der Schule könnte folgendermaßen aussehen:
Zwei Schülerinnen haben einen Konflikt, da eine von ihnen die andere beschuldigt hat, ihre Hausaufgaben abgeschrieben zu haben. Im Mediationsverfahren werden die beiden Schülerinnen zunächst dazu angehalten, über ihre Gedanken und Gefühle bezüglich des Konflikts nachzudenken. Sie werden ermutigt, sich in die Perspektive der anderen Person zu versetzen und zu verstehen, warum diese sich möglicherweise verletzt oder ungerecht behandelt fühlt.

Durch diese Reflexion und das Verständnis für die Sichtweise der anderen Person können die Schülerinnen ihre eigenen Standpunkte besser kommunizieren und mögliche Missverständnisse oder Vorurteile aufdecken. Sie können auch erkennen, dass ihre eigenen Handlungen und Reaktionen zu dem Konflikt beigetragen haben könnten. Dies ermöglicht es ihnen, gemeinsam nach einer Lösung zu suchen, die für beide Seiten zufriedenstellend ist.

In diesem Beispiel wird deutlich, wie wichtig Metakognition im Mediationsverfahren ist, um eine konstruktive und friedliche Lösung für einen Konflikt zu finden. Indem die beteiligten Parteien ihre eigenen Gedanken und Gefühle reflektieren und verstehen, können sie ihre Kommunikation verbessern und gemeinsam eine Lösung erarbeiten, die für alle Beteiligten akzeptabel ist. Dies fördert nicht nur die Konfliktlösung, sondern auch die persönliche Entwicklung und die Fähigkeit, zukünftige Konflikte auf konstruktive Weise zu bewältigen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Metakognition im Mediationsverfahren eine wichtige Rolle spielt, da sie den Parteien hilft, ihre eigenen Gedanken und Gefühle zu verstehen und zu kommunizieren. Es ermöglicht eine bessere Zusammenarbeit und fördert die Entwicklung von Konfliktlösungsstrategien, die langfristig zu einer friedlicheren und harmonischeren Umgebung führen können. Daher ist es von großer Bedeutung, die Fähigkeit zur Metakognition zu fördern und im Mediationsverfahren anzuwenden.

© 2024 Frank Hartung Ihr Mediator bei Konflikten in Familie, Erbschaft, Beruf, Wirtschaft und Schule

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