Eine Konfliktlösungsstrategie nach Gordon bezieht sich auf die Methode der gewaltfreien Kommunikation, die von dem US-amerikanischen Psychologen Thomas Gordon entwickelt wurde. Sie basiert auf dem Prinzip der gleichberechtigten und respektvollen Kommunikation und zielt darauf ab, Konflikte auf konstruktive Weise zu lösen, indem die Bedürfnisse und Gefühle aller beteiligten Personen berücksichtigt werden. Diese Strategie beinhaltet unter anderem das aktive Zuhören, das Ausdrücken von eigenen Bedürfnissen und Gefühlen, das Vermeiden von Schuldzuweisungen und das gemeinsame Finden von Lösungen.
Diese Methode ist in folgende Phasen gegliedert:
- Erste Phase - Identifikation und Präzisierung der Problematik
- Die Herausforderung ohne Schuldzuweisungen oder Bewertungen präsentieren
- Persönliche Mitteilungen in Form von "Ich-Botschaften" verwenden
- Emotionen weder dramatisieren noch herunterspielen
- Durch aktives Zuhören die Perspektive des Gegenübers verstehen
- Gegebenenfalls die Problembeschreibung anpassen
- Zustimmung aller Beteiligten zur Problembeschreibung sicherstellen
- Zweite Phase: Erarbeitung verschiedener Lösungsansätze
- Zahlreiche Lösungsvorschläge generieren (kreative Phase) und festhalten
- Alle Vorschläge ernst nehmen und ohne Bewertung betrachten
- Immer nach der bestmöglichen Lösung suchen und nicht nur nach einer beliebigen
- Bei festgefahrenen Situationen das Problem erneut artikulieren
- Dritte Phase: Bewertung der Lösungsvorschläge
- Vorgeschlagene Lösungen konstruktiv beurteilen
- Überprüfen, ob ein Vorschlag den Anforderungen aller gerecht wird
- Aktives Zuhören zur Einbeziehung verschiedener Perspektiven nutzen
- Als Leitperson für andere Vorschläge als die eigene Lösung offen sein
- Vierte Phase: Festlegung einer Entscheidung
- Andere nicht zu einer Entscheidung drängen
- Einigkeit aller Teilnehmer bei der getroffenen Lösung
- Die gewählte Lösung präzise formulieren, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten die Entscheidung verstehen
- Fünfte Phase: Umsetzung der Entscheidung
- Festlegen, wer was bis wann umsetzt
- Vertrauen auf die Einhaltung der Entscheidung durch andere
- Verwendung von "Ich-Botschaften", falls die Umsetzung nicht erfolgt
- Nicht ständig an die Verantwortung erinnern, damit Eigenverantwortung gefördert wird
- Bei Umgehungsversuchen der Abmachung zeitnah ein klärendes Gespräch führen
- Sechste Phase: Bewertung der getroffenen Lösung
- Eventuelle Schwachstellen der Lösung ansprechen
- Nach einem angemessenen Zeitraum Rückmeldung zur Lösung einholen
- Die Möglichkeit zur Anpassung der Entscheidung offenhalten, jedoch auf Basis gemeinsamer Zustimmung
- Änderungen auf gegenseitigem Einvernehmen gründen
Fazit:
Die Gordon-Methode ist eine Strategie der gewaltfreien Kommunikation zur konstruktiven Konfliktlösung. Sie betont gleichberechtigten, respektvollen Dialog und berücksichtigt die Bedürfnisse und Gefühle aller Beteiligten. Die Strategie umfasst sechs Phasen: Identifikation des Problems ohne Schuldzuweisungen, Entwicklung vielfältiger Lösungsansätze, konstruktive Bewertung der Vorschläge, gemeinsame Festlegung einer Entscheidung, Umsetzung dieser Entscheidung mit Eigenverantwortung und abschließende Bewertung und Anpassung der Lösung.